Journalisten im Web: Fabienne Romanens, Leiterin Social Media beim Tages-Anzeiger

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Fabienne Romanens leitet seit Anfang 2017 das vierköpfige Social-Media-Team des Tages-Anzeigers. Sie schätzt die Abwechslung: Social-Media-Reports gehören genauso zu ihrem Job wie die Beantwortung von Leserkommentaren und der Dialog mit den Ressorts.

Die Serie «Journalisten im Web» portraitiert Redaktorinnen und Redaktoren und ihren Alltag im Social Web im Rahmen einer qualitativen Studie von Bernet_PR und der ZHAW. Die Zusammenfassung und Auswertung der Studie erfolgt (bereits zum zweiten Mal nach 2015) im Herbst 2017. Der Hashtag zur Studie: #jstudie.

Die Sozialen Medien sind Fabienne Romanens Beruf. Gemeinsam mit ihrem Team erstellt sie jeden Morgen noch vor der Redaktionssitzung einen Social-Media-Report. Dieser umfasst unter anderem die meistgeteilten Artikel des Vortags.

Natürlich wird auch tagsüber beobachtet: «Wir checken fortlaufend: Was läuft gerade, was könnte noch etwas werden. Dann geben wir das den Ressorts weiter.» Anhand dieses Monitorings sowie diversen Auswertungen von Daten wird die eigene Social-Media-Strategie laufend geprüft und weiterentwickelt.

Social-Media-Beraterin

Aber Fabienne Romanens muss nicht nur Zahlen jonglieren. Sie ist auch Beraterin. Gemeinsam mit den Ressorts prüft sie, welche Themen sich gut für eine Distribution auf den Sozialen Medien eignen, welche Materialien dazu benötigt werden und in welcher Form sie idealerweise aufgearbeitet werden.

Qualitätsjournalismus auf Social Media?

Nicht alle Journalisten sind überzeugt, dass ihre Artikel von den Sozialen Medien profitieren. «Ein grosser Teil meiner Aufgabe ist, in kurzen Gesprächen dafür zu sensibilisieren und Verständnis zu schaffen, was man mit Social Media erreichen kann, und dass dadurch die Qualität der Inhalte nicht leiden muss», erzählt Fabienne Romanens. Und betont gleichzeitig: «Social Media hat nicht alles revolutioniert. Es ist eine Erweiterung der Palette in Form einer Infrastruktur, ersetzt aber keinen bisherigen Kanal.»

Dialog: sinnloses Geschwafel oder wertvolles Feedback?

Aktuell wichtiger als für die Recherche sind die Social-Media-Kanäle für den Dialog. Das Social-Media-Team des Tages-Anzeigers pflegt diesen auf diversen Kommunikationskanälen: Website, E-Mails, Telefon und Social Media. Die Menge und die Qualität der Rückmeldungen variiert je nach Kanal sehr stark. Trotzdem ist es wichtig, Feedback zu beachten: «Es ist ja nicht so, dass jedes Bedürfnis, dass an uns herangetragen wird, eine Berechtigung hat. Der Umkehrschluss ist aber auch nicht richtig, nämlich dass alles, was zurückkommt, Quatsch ist.»

Das Team um Fabienne Romanens filtert die Rückmeldungen. Gehaltvolle Rückmeldungen werden an die Ressorts herangetragen und besprochen. Von kleinen Fehlern bis zu Inputs für Geschichten und neuen journalistischen Formen findet sich alles.

Steckbrief

Fabienne Romanens, 35

  • Journalistin seit: 2015 (Quereinsteigerin, vorher Kommunikation)
  • Beim Tagesanzeiger seit: September 2016
  • Auf Facebook seit: 2012
  • Auf Twitter seit: 2010

Weiterführend:

alle Artikel über unsere Studie «Journalisten im Web»

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