Podiumsdiskussion mal anders

Das Format 13 FRAGEN von ZDFkultur bringt mit einem spielerischen Element Action in jede Debatte. Eine Inspiration für zukünftige Diskussionsrunden.
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Podiumsdiskussionen oder Debatten sind aufgrund fehlender Struktur für die Zuschauer*innen leider oft schnell zum Gähnen. Nicht so bei ZDFkultur. Bei einem abendlichen «Scroll» durch altbekannte Videofeeds bin ich auf das Debattenformat 13 FRAGEN von ZDFkultur gestossen – und hängengeblieben.

Das Format 13 FRAGEN soll unter kontrovers positionierten Teilnehmer*innen einen Kompromiss schaffen. Dazu werden sechs Teilnehmer*innen auf dem Spielfeld platziert (zwei Felder mit je neun Quadraten). Je nach Pro- oder Contra-Einstellung zum Thema der Sendung starten sie auf dem linken oder rechten Feld. Vor der Diskussion einer Frage können sich die Teilnehmenden auf dem Spielfeld bewegen. Für «Ja» machen sie einen Schritt in Richtung Mitte. Wer verneint, geht ein Feld zurück. Am Ende sollen alle möglichst im Mittelfeld stehen – also einen Schritt auf die Gegenseite zumachen.

Erfolgsfaktoren für die spannende Debatte

Aufgrund der folgenden Faktoren finde ich das Format besonders gelungen:

  • Zeit: Im Vergleich zu einer normalen Podiumsdiskussion ist die Debatte zeitlich klar begrenzt (13 Fragen).
  • Aktivität: Nichts mit Rumsitzen! Die Bewegung der Teilnehmenden macht das Format kurzweilig. Sie begründen jede Bewegung.
  • Struktur: Durch die Fragen erfahren die Zuschauenden in kurzer Zeit verschiedene Positionen zu einem Thema und können sich eine eigene Meinung bilden. Die Moderation sorgt für ausgeglichene Redezeit und die Regie für schnelle Wechsel zwischen Pro- und Contra-Argumenten.
  • Offenheit: Das Format zeigt, es ist okay unterschiedlicher Meinung zu sein. Die Teilnehmenden hören einander zu und machen möglichst einen Schritt auf die Gegenseite zu.

Das nehmen wir mit für Talks und Podiumsdiskussionen:

  • Struktur geben: Eine (ungewöhnliche) Struktur weckt Interesse. Achtung, Zeit für Erklärungen bleibt kaum.
  • Aktivität einbauen: Bewegung, Körpersprache oder spielerische Elemente nutzen. Nur da sitzen und sprechen ist weniger interessant.
  • Auf die Uhr schauen: keine langen Vorstellungsrunden und Instruktionen. Feste Redezeiten anstatt ausschweifende Monologe.

Das Format 13 FRAGEN gibt es auf dem ZDFheute YouTube Kanal, in der ZDF Mediathek oder auf den Social Kanälen von ZDF.

Photo by ZDFkultur

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