Kontroverse Themen: Schweigen vs. kommunizieren

Sollen in der Unternehmenskommunikation kontroverse Themen aufgegriffen werden? Ist das Gefahrenpotenzial zu hoch? Diese 5 Praxis-Tipps verwandeln Risiken in Chancen.
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Die Erwartungen der Gesellschaft gegenüber Unternehmen und Organisationen haben sich verändert. Soziale Verantwortung und transparente Kommunikation werden vermehrt eingefordert. Noch nie zuvor standen der Öffentlichkeit so viele Informationen zur Verfügung wie heute. Es war nie einfacher, seine persönliche Meinung kund zu tun und gar mit Gleichdenkenden eine Bewegung oder einen Shitstorm auszulösen. Was bedeutet das für die Unternehmenskommunikation?

Transparent Vertrauen gewinnen

Good News: Das alles sind ideale Voraussetzungen für eine zukunftsorientierte Unternehmenskommunikation, die Glaubwürdigkeit und Nahbarkeit schafft. Die Erfolgsfaktoren: Eine präventive Kommunikationspolitik, einen sensiblen Umgang mit Medien und eine gesellschaftsorientierte Perspektive der Inhalte. Wer aktiv und gekonnt über Herausforderungen, potenzielle Kontroversen, Misserfolge und Learnings berichtet, erntet Vertrauen und Sympathie. Mit Früherkennung von heiklen Themen und Aufgreifen dieser in Form von redaktionellen Inhalten kann sich ein Unternehmen und seine Mitarbeitenden (Corporate Influencer) als Expert:innen positionieren. Dieser Vertrauensvorschuss stärkt das Image und die Reputation. Er macht das Unternehmen resilient. Und schafft für schwierigere Zeiten Rückendeckung aus der Community.

Aktiv, prägend und kontrolliert – Issue Management

Eine aktive, klare, direkte und transparente Kommunikation hält externe Einflüsse in Schach. Genaues Hinhören, Analysieren und Interpretieren hilft, Trends, Debatten, Bewegungen zu erkennen und den Diskurs gezielt zu prägen.

5 Praxis-Tipps:

  • Social Listening & Medien-Monitoring:  Das frühzeitige Erkennen von Trends und Issues ermöglicht eine aktive Haltung. Augen und Ohren auf den sozialen und anderen Medien offen halten. Zum Thema publizierte Beiträge und Kommentare auf ihre Inhalte überprüfen und bewerten.
  • Botschaften setzen:  In der ersten Phase eines Diskurses kann am meisten Einfluss genommen werden. Hier gezielt die Botschaft/en setzen.
  • Schnelles Agieren & Reagieren:  Allfällige Anfragen von Medien und weiteren Meinungsführer:innen unmittelbar bearbeiten. Erarbeiten, Orchestrieren und Umsetzen von Kommunikationsmassnahmen.
  • Intern informieren:  Mitarbeitende vor Publikation von heiklen Informationen informieren. Q&A’s und Argumente zur Verfügung stellen. Und vielleicht ein Forum für interne Diskussionen moderieren?
  • Vorbereitet sein für Krisenkommunikation:  Einen Krisenstab mit klarer Rollenverteilung und Entscheidungskompetenzen zusammenstellen, regelmässige Krisen- und Medientrainings anbieten und ein Krisenhandbuch erstellen.

Viel Erfolg! Bernet Relations unterstützt gerne bei der Umsetzung.

Foto: Pexels, Fernando Arcos

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