Was lesen, um sich «kulturell» zu inspirieren, zu informieren? Natürlich: Feuilleton in der NZZ, die Kulturseiten von Tagi oder Anderen und wenns popig rockig sein darf, vielleicht auch mal 20Minuten «week» oder Rockstar. Im Web gibts schon seit 8 Ausgaben etwas Besseres: «The Title.»
Der Name irritiert ein wenig (Wieso Title? Wieso Englisch?). Alles Weitere in diesem «kulturellen Überformat» (Inhalte von Musik, Comic, Literatur, Kunst bis Film) besticht aber durch grosse Geschmacks- und Stilsicherheit. Kein Wunder – im Impressum tummeln sich einige ausgewiesene Schweizer Kulturprofis als Autoren: Nick Joyce, Ruedi Amstutz, Eric Facon, Hanspeter Künzler, Hans Keller u.v.m. betätigen sich quasi als Kultur-Trüffelschweine und haben für die erschienen acht Ausgaben schon viel Interessantes ausgegraben. Nicht auf den ausgetretenen Pfaden des Kultur-Mainstreams, sondern da wo noch wenige waren oder wo bereits wieder Gras drüber gewachsen ist.
Darum gefällt die Auswahl. Aus der aktuellen Ausgabe beispielsweise das Dossier über das britische Kultlabel Factory Records oder der Artikel über Ramin Sadighi, Chef einer Iranischen Plattenfirma. Kritische Stimmen (rebell.tv oder kommerz.ch) bemängeln an «TheTitle.» das Fehlen der multimedialen Inhalte. Zu recht, finde ich: wenn schon online, dann auch multimedial. Aber dahin kann sich «TheTitle.» ja noch entwickeln. Ich bleib auf jeden Fall dran, RSS-Feed und Newsletter sind abonniert.
PS: Mein Lieblings-E-Magazin (mit Multimedia-Inhalten): www.newyorker.com … Zugegeben, die haben wohl auch ein bisschen andere Möglichkeiten.
und wie gefallen dir die magazin aus der küche von http://www.magwerk.com ?
weisst du, es ist mir gar nicht so das fehlen von irgendetwas in irgendwo… mich überrascht viel mehr *die haltung* von: „wir machen alles gleich wie es huch!richtigrichtig gemacht wird. bloss ohne druckerei…“ ich habe dann den eindruck, ich hätte eine jener engagierten online-bewerbungen vor mir, welche total verkrampft und völlig easy tuend um einen job im wirklichwirklichen leben kämpfen…
ggggeilgemachte magazin auf tote bäume gedruckt wird es immer geben. gottseidank! aber wozu ggggeilgemachte printmagazin ohne den wunderbaren geruch der druckerei? – ich verstehs einfach nicht. und wenn ich das dann merke, komme ich mir so brutal alt, stur und verknöchert vor… aber es ist nicht so, dass mir das fehlen des geruchs fehlt. mir fehlt vielmehr der halt in dieser haltung…
kurz auf das magwerk geschaut – und: wow – wirklich richtig richtig gut gemacht.
deinen kommentar hab ich übrigens gern uns mit schmunzeln gelesen. aber „geruch der druckerei“ oder „halt in der haltung“ hin oder her. um was es doch schlussendlich geht, ist INHALT. und ich finde, das haben sie bei „thetitle.“ bis dato ganz gut gemacht.
wo und wie ist natürlich für die verbreitung schon ziemlich wichtig. ganz am schluss gewinnt aber (bei mir) wohl einfach der mit der besten geschichte und der besten auswahl.