Sonntagnachmittag in Zürich, Ecke Kirch-Gasse / Obere Zäune. Alle zwei Jahre gönne ich es mir. Eine Fahrt in einem geräumigen, comfortablen, klimatisierten Wagen. Von meinen Auslandaufenthalten assoziiere ich einen Taxifahrer mit dienstleistungsbereit, geübt im Verkehr, zurückhaltend im Gespräch. So nicht in Zürich. Der Fahrer fuhr an diesem Sonntag mit einem chicken Mercedes vor und fauchte uns an, bevor er ein «Grüezi» über die Lippen brachte. Ein bisschen gut bestückt waren wir schon (siehe Bild, Geschenke von unserem Fest), aber das hätte allemal Platz gehabt in seiner Limousine. Ihm war der Aufwand des Hinein- und Hinaushiefens offensichtlich zu anstrengend. Jakob, vom Hochparterre International, hat laut seinem Blog ähnliche Erfahrungen in Zürich gemacht. Er beschreibt diese Szene, als ob man als Gast in die gute Stube des Chauffeurs einsteige. Die Aussage ist äusserst treffend. Eine geschlagene Stunde warteten wir dann auf den Mini-Van vom Taxi Jung. Glimpflich ist die Fahrt verlaufen, jedoch ohne «ich-bin-die-Königin-Charakter». Den Slogan «einfach etwas menschlicher» haben die Jungs wirklich verdient – was ihre Konkurrenz, die einfach zu merkenden Nummern 044 444 44 44 und 044 777 77 77, von sich nicht behaupten kann.