Gratis wird schnell zu Müll

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gratiszeitung_staender.pngWenn der Ständer schon dasteht, dann greift man auch rein. Man blättert kurz und lässt die schmalen Gratis-Blättchen dann liegen. Als Altpapier, bis die nächste Putzequippe die zerflatterten Bündel aufhebt. Die Frage ist: Wer zahlt die Entsorgung?

Allein in London entstehen durch Gratisblätter täglich drei Tonnen zusätzliches Altpapier. Auch in Österreich hat man das Problem erkannt. «Die Stadt Graz braucht einen Extra-Müllwagen und zwei Angestellte dafür», vermeldet der Grazer Bürgermeister in einem  Arteikel des Joanneum Graz. In anderen Ländern – zum Beispiel Dänemark – sich inzwischen das Parlament mit dem Unmut der Bevölkerung über die kostenlose Informationsüberflutung beschäftigen.

In der Schweiz machte die Walliser Gemeinde Sitten den Anfang: Die Stadt verlangt von Privatleuten, die eine Box auf ihrem Grund aufstellen lassen, 500 Franken Gebühr im Jahr, berichtet news.ch. Auch die Stadt Bern will die Verleger von Gratiszeitungen zur Kasse bitten, weiss das aktuelle Blog von Klartext. Und nun – vor wenigen Tagen – hat sich auch der Preisüberwacher Rudolf Strahm eingeschaltet. «Gratiszeitungen sollen ihren Abfall bezahlen,» forderte er im Schweizer Fernsehen. Ich finde: Eigentlich hat er recht.

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Beiträge

  • Das sehe ich genau so. Die sollen für ihren Müll (und ich spreche nicht nur vom Inhalt) bezahlen. Denn warum heisst das Blatt 20 Minuten? Nicht weil’s in 20 Minuten gelesen wird, sondern weil’s in 20 Minuten geschrieben wurde.
    Es wird sowieso nicht mehr lange dauern (2-3 Jahre, schätze ich) bis Gratiszeitungen von Online-Zeitungen, Blogs etc via Handy abgelöst werden. Spätestens dann wird sich auch das Müllproblem lösen.

  • Ich kann Philipp nur zustimmen. Ich finde es jeden Tag aufs neue erschreckend zu sehen, wie (fast) alle, vom Schüler bis zum Rentner im Zug das 20 Minuten lesen. Informationsgehalt praktisch null, aber schliesslich ist es ja gratis…

    Ich bin überzeugt, dass die Auflage massiv einbrechen würde, würde das Blatt auch nur 10 Rappen kosten.

    Auf jeden Fall sollen die Kosten für die Abfallentsorgung nicht aus der Staatskasse bezahlt werden, sondern von den Verursachern getragen werden.

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