Werbeausgaben: Vergleich USA-Schweiz für 2007

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Endlich komme ich dazu, die seit langem von Nielsen USA gehorteten Zahlen zu verarbeiten. Die Verzögerung ist gar nicht so schlecht, denn jetzt liegen auch die Schweizer Statistiken bereit. Fazit: Internet gibt Gas, aber immer noch auf bescheidenem Niveau – aber die Zahlen stimmen in beiden Ländern nicht. Und die Schweiz macht die amerikanische Entwicklung noch lange nicht mit, schaut euch mal die Unterschiede Presse / Print an im Kuchen. Und: Die Veränderungen sind in beiden Märkten sehr ähnlich. Ausser der Tagespresse – die hat extrem gelitten in den USA.

Ich beschränke mich im folgenden aufs wichtigste, was die Worte anbelangt. Denn die Bilder sprechen ja für sich. Wichtig ist aber als Einstieg die Bemerkung: Die Internet-Zahlen dürften für beide Märkte nicht der Wahrheit entsprechen. Andreas Göldi hat schon 2006 darauf hingewiesen, dass zum Beispiel Schweizer Google-Werbung und dazu noch einige Websites nicht in den von der Stiftung Werbestatistik zusammengeführten Zahlen drin sind. Und in den USA liefert das Interactive Advertising Bureau (siehe bernetblog Grafik in diesem Beitrag) 21.1 Mia USD als Summe, Nielsen 10.4 Mia. Herzlichen Dank übrigens an Nielsen USA für die prompte Lieferung der xls-Tabelle, die Schweizer Zahlen habe ich bei Wemf geholt.

Die Gewinner: Plakate und Internet
Der Vergleich der Veränderungen von 2006 zu 2007 zeigt eine interessante Reihe. Auffallend, dass TV und Print in der Schweiz noch zulegen konnten. Doch hinter der amerikanischen Nullveränderung verstecken sich zwei Gewinner und zwei Verlierer:  Sonntagsbeilagen gewannen 4.4, Magazine 7.3, die Tageszeitungen verloren 7.5, die Fachzeitungen 4 Prozent ihrer Anteile am Werbekuchen (Grafiken mit Klick vergrösserbar).

Werbeausgaben: Vergleich USA-Schweiz 2006 - 2007

Print und TV dominieren in den USA, Print in der Schweiz
Der Vergleich dieser beiden summenmässig natürlich ungleichen Kuchen ist eindrücklich: Das Fernsehen hat sich bei uns nicht in diesem Masse durchsetzen können.

Werbeausgaben: USA 2007

Werbeausgaben: CH 2007

Mich hat erstaunt, wie dominant die Stellung der Printmedien bei uns immer noch ist. Überhaupt lassen sich beide Märkte aufgrund der sprachlichen und kulturellen Hintergründe nur schwer vergleichen. Und trotzdem ist es sehr wichtig, die zum Einstieg genannten und oft zitierten prozentualen Marktveränderungen in eine Relation zu den absoluten Anteilen zu setzen. Um die weitere Verteilung der Kuchenstücke werden sich alle Beteiligten mächtig streiten.

Bisherige bernetblog-Beiträge zum Thema:
Harte Zeiten für US-Zeitungen – neues Leserverhalten 7.4.08
Weshalb Medienhäuser auch online Geld verdienen müssen 10.6.08
Weniger Klicks auf Google-Ads – Rezession? 28.2.08
Oder jeweils in der Kategori «Medien»

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