Frauenquote: Männer machen Medien

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In Deutschland fordern Journalistinnen lautstark eine Frauenquote für die Führungsetagen der Medienwelt. Die Reaktionen sind breit. Und emotional. Braucht Deutschland die Quote? Und die Schweiz?

Am 26. Februar bekamen die Chefredaktoren, Programmleiter und Verleger in Deutschland dicke Post: 350 Journalistinnen fordern, eine Frauenquote für die Führungsetage von deutschen Medien. Der Anteil von heute 2 Prozent an weiblichen Chefredaktoren soll in fünf Jahren auf 30 Prozent hoch.

Medien prägen
«Ich bin für diese Quote, weil mein Mann besser mit den Kindern und ich besser im Job klarkomme.» Kein gutes Argument, aber ein Hingucker. Ein Hingucker ist überhaupt die ganze Website der Kampagne und da stehen auch viele gute Argumente für mehr Chef-Frauen in den Medien. Zum Beispiel: Medien prägen die Wahrnehmung einer Gesellschaft. Chefredaktoren prägen die Themen eines Mediums. Also sei die Präsenz von Frauen auf Chefredaktoren-Posten wichtig für die gleichberechtigte Entwicklung einer Gesellschaft. Leuchtet mir ein. Ist aber an sich noch kein Grund für eine Quote.

Qualität statt Quote?
Frauen ja. Quote nein. Ist denn auch die häufigste Reaktion in Interviews und Stellungnahmen. Es gehe um Qualität nicht um Quote. Wer wolle, der könne jetzt schon in die Chefetage hochsteigen. Leistung solle belohnt werden, nicht das Geschlecht. Leuchtet mir ebenfalls ein. Aber dass gleiche Leistung nicht immer zu gleichen Resultaten führt, wissen wir dank dem Thema Lohngleichheit. (Zur Erinnerung: Der Lohnunterschied liegt in der Schweiz derzeit bei rund 20 Prozent für gleiche Leistung.)

«Frauen haben einen tieferen IQ»
Trotzdem: Kann die Quote eine Lösung sein? Und das in einem Land, in dem der Bundeskanzler eine Kanzlerin ist? Begrüssenswert finde ich die Debatte, schliesslich wirken auch Diskussionen auf die Wahrnehmung. Und diskutiert wird hitzig: Frauen argumentieren und fordern. Chef-Männer beeilen sich zu erklären, dass in ihrem Medienhaus, die Quote längst erfüllt sei. Andere Männer toben und diffamieren – besonders in den Kommentarspalten.

Und die Schweiz?
Und wie steht es um die Chefredaktorinnen, Verlegerinnen und Programmleiterinnen in der Schweiz? Aus dem Stegreif fallen mir Annabelle, Der Landbote, Wir Eltern, Bolero, Femina und ein paar weitere Lifestyle-Medien ein. Ingrid Deltenre gilt nicht mehr. Eine kurze, sicher unvollständige Liste. Aber noch eindrücklicher finde ich, dass ich mir diese Frage zum ersten Mal gestellt habe. Braucht die Schweiz auch eine Quote(ndiskussion)?

Flammender Pro-Kommentar zur Quote von Miriam Meckel

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