Home Office Day: Tipps und Musts zur Heimarbeit

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Wie an einem Konzept arbeiten, wenn Telefone klingeln, Besucher ankommen und Sitzungen anstehen? Die ruhige Arbeit im Heimbüro bringt Vorteile – und birgt Risiken. Am 3. Schweizer Home Office Tag schaffen wir uns einen Überblick – zuhause natürlich. 

Ja. Das Bernet_PR Team arbeitet gerne und regelmässig zuhause. Zur Freude der Trägerschaft des «Nationalen Home Office Tages»: SBB, Swisscom und Microsoft haben ein gemeinsames Interesse an der Heimarbeit. Erstere, um die Pendlerströme einzudämmen und zu verteilen, die anderen um ihre ICT-Tools zu fördern.

Was bringt Home-Office?
Für alle, die sich das Home-Office wünschen, es aber nicht kriegen – es ist nicht alles Gold was glänzt. Richtig eingefädelt, bringt die Heimarbeit aber garantiert diese Effekte:

  1. Zeit
    Glücksforscher wissen: Zu lange Pendelzeiten machen unglücklich (s. bernetblog-Beitrag «The Age of Less»). Wer täglich zwei mal eine halbe Stunde pendelt, verbringt jährlich 235 Stunden oder rund 30 Arbeitstage à 8 Stunden im Berufsverkehr – wer dies im Auto tut, dem sei hier mein Beileid ausgesprochen. Nur schon gelegentliches Home Office reduziert diese Zahl drastisch.
  2. Ruhe
    Das Hauptargument der Arbeitspsychologen: Wer es schafft, sich zu Hause eine Oase der Ruhe einzurichten, arbeitet effizient und konzentriert. Das Heimbüro drängt sich auf für knifflige Konzept- oder Textarbeiten. Dies schliesst gleichzeitige  Kinderbetreuung aus (ausser diese sind in einem Alter, wo sie mit Daddy eh nicht mehr soviel zu tun haben wollen…hm).
  3. Abstand
    Die schnelle Zweitmeinung vom Nachbartisch, ständige Sitzungen, Pseudo-Involvement in unzählige Kleinprojekte und weit über 200 jährliche Arbeitstage am gleichen Pult – ein Tapetenwechsel erfrischt und bringt Abstand. Ein kaum zu überschätzender, motivierender Aspekt.

…und was braucht es dazu?
Aber eben – der «Corporate Malocher» stellt sich die Arbeit im Wohnzimmer kitschig schön vor. Zu schön – das wissen viele Selbständigerwerbende, die sich bald wieder Bürogemeinschaften anschliessen. Diese Elemente sind für das Arbeitsglück zu Hause unabdingbar:

  • Infrastruktur
    Die technischen Hilfsmittel dürfen dem Büroarbeitsplatz in (fast) nichts nachstehen. Natürlich brauchen wir keinen Highend-Kopierer – aber es braucht:
    – eine (sichere) Verbindung zum Server (Virtual Personal Network VPN)
    – Zugriff auf sämtliche gängigen Programme und Daten
    – Telefonkontakt – wenn möglich via Direktnummer
    (bei uns via e-fon und der VOIP-Software isoftphone)
  • Arbeitsstruktur
    Zu Hause noch viel wichtiger als im Büro (wo die Struktur ja oft diktiert wird). Setzen Sie sich Zeitziele und klare Anfangs-, Zwischen- und Schluss-Zeiten. Beginnen Sie dann mit der Arbeit, wenn Sie normalerweise ins Tram steigen, machen sie bewusste Znüni/Zvieri-Pause und einen klar abgegrenzten Lunch. Und nicht zu vergessen ist der klare Schlusspunkt. Lieber konzentriert bis sechs Uhr, als verzettelt bis in die Nacht (meistmissachtete Binsenwahrheit…).
  • Ziele
    Die wohl wichtigste Voraussetzung für erfolgreiche (Heim-) Arbeit. Was muss ich heute erreichen? Welchen Beitrag liefern die heutigen x Arbeitsstunden an meine Produktivität, an ein Projekt? Was will ich heute erreichen?  Grundlage ist das Vertrauen des Arbeitgebers – und darauf baut unsere Motivation und Zielführung.
  • Austausch
    Vielleicht arbeiten Sie auch mal zwei Tage in Folge zuhause – verlieren Sie nicht den Kontakt zu Kunden, Partnern, Kolleg/Innen und natürlich den Chefs. Seien Sie erreichbar via Chat, Telefon oder Google Hangout. Oder nehmen Sie sich auch hier bewusste Auszeiten – kommunizieren diese aber klar. Die Stimmen von Aussen sind auch wieder wichtige Impulse für die (kreative) Arbeit.
  • Konzentration
    Dies ist schliesslich der Hauptgrund fürs Zuhausebleiben. Lassen wir uns also nicht noch mehr stören durch Radio, Telefon oder Social Medias.  Ein leerer, freier Arbeitstisch (nur im Notfall am Esstisch) und genügend Abstand zum Nachwuchs sind Pflicht. Kinderbetreuung – ich habe es angetönt – ist parallel NICHT möglich. Ausnahme: Die Kinder sind froh, wenn sie (die Kinder und Sie selber) ungestört bleiben. Und natürlich erlaubt dies auch ein gemeinsames Mittagessen – ein schönes Detail.

Der Home Office Tag ist eine  sinnvolle Initiative. Alle privilegierten Arbeitstätigen, die dies anwenden können – man denke an Polizist/innen, Krankenpflegende oder Strassenbauer/innen – sollten davon auch Gebrauch machen. Aber nicht zu jedem Preis. Damit es nicht ein Frust- sondern ein Erfolgstag wird.

PS: Der Autor hat diesen Beitrag natürlich unter Home Office Bedingungen (s. Bild) geschrieben – nimmt jetzt aber das Velo für eine 10-Minutenfahrt in die Agentur. Und ist täglich dankbar für dieses Privileg.

Weiterführende Links: 
Website Home Office Day 2012
bernetblog-Beitrag «The Age Of Less: aufs Maximum reduzieren»
9 Work-from-home-Mythen – workaholics4hire.com
alle bernetblog-Beiträge zum Thema «Agenturalltag»

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Beiträge

  • Du bringst es auf den Pinkt, Dominik. Viele Jahre habe ich wenn möglich am Mittwoch zu Hause gearbeitet – das Schönste waren die Mittagessen mit der Familie. Und manchmal ein wenig Zeit mit den Kindern am schulfreien Nachmittag. Mein grösstes Problem war, dass ich mir immer zu viel vorgenommen habe. Aber das passiert mir auch im Büro.

  • Ich habe ca. 7 Monaten zu Hause gearbeitet. Meiner Meinung nach, es war nicht so produktiv. Ich brauche eine gewisse Umgebung, um gut arbeiten zu können – zu viele Ablenkung zu Hause. Und vor allem, wenn man den ganzen Tag in dem gleichen Ort verbringt, fehlt irgendwann das Gefühl von Erholung, was man am Ende des Tages braucht („jetzt ist Schluss und ich gehe nach Hause“). Das Einzige, was es mir gebracht hat, ist daß ich mehr rauchen konnte, was auch nicht unbeding als positiv betracht werden kann. 🙂
    Aber Spaß beiseite, ich glaube, die meisten Leute brauchen viel zu viel Anstrengung, um zu Hause eine gute Arbeit machen zu können. War bei uns in der Firma auch ein heißes Thema.

  • Ich finde es ist alles Relativ. Wenn ich zuhause arbeite bin ich zwar froh das ich in einer gewohnten Umgebung bin kann aber dafür mich nicht so sehr Konzentrieren, es sei denn alle sind schon im Bett. Für jemanden der alleine wohnt ist dies sicherlich anders. Aber permanent im selben Raum Wohnen und Arbeiten? Glaube es hat zwar seine Vorteile aber auch nachteile. Mittlerweile halte ich nur noch die Kommunikation von Zuhause aus aufrecht, den ganzen Rest mache ich doch lieber im Büro.

  • Spannend, spannend….
    Schätze es sehr, dass mir mein Chef diese Möglichkeit gibt. Die Pausen sind sehr wichtig. Am Anfang habe ich mich fast nicht getraut Pausen einzulegen. Ich bin ja am Arbeiten und dass ich das daheim kann ist schon ein Privileg. Habe das Gefühl, dass ich sehr produktiv bin daheim, möchte den direkten Kontakt mit den Arbeitskollegen aber nicht missen. Es braucht schon Selbstdisziplin, dass man sich auf die Arbeit konzentriert und der Familie muss klar sein, dass ich zwar daheim bin aber arbeite.

  • Was bei HomeOffice nervt? Eigentlich nichts. Aber, trozdem, doch – und wie. Ich muss ruhig sein. Ich wohne leider darüber und soll nicht immer mit meiner Musik stööööören! „. Und umgekehrt kann ich das stängige Gerede und andere Geräusche durch die Wände anhören. Bin Rentner, und deshalb viel zuhause.