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Weblogs und die PR-Arbeit: 5 Regeln für das Miteinander in der Blogosphäre

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Der Weblog ist das virtuelle Zuhause der Blogger. Sie pflegen es mit Liebe, Eifer und Herzblut. Blogger bleiben gerne unter sich. Auf Einmischung reagieren sie zuweilen gereizt.

PR-Profis weht darum aus der Blogosphäre oft kühler Wind entgegen. Wie gehen sie damit um? Alle Blog-Basics finden Sie in unserem Juli-Anstoss über Ego-Publishing und laufend Aktuelles im bernetblog.

Hier teilen wir mit Ihnen:

  • Grundlagen fürs Monitoring in der Blogosphäre.
  • wie sie Lieblingsblogs im Auge behalten.
  • 5 Regeln für gute Blog-Kontakte.

Sind Weblogs virtuelle Schrebergärten?

Blog-Monitoring

Ob unter- oder überschätzt: Die Blogosphäre hat riesige Dimensionen angenommen. Jedes Thema ist hundertfach besetzt. Gut recherchierte Beiträge stehen neben geschwätzigen Nullnummern. Effizientes Filtern ist gefragt. Machen Sie die Probe aufs Exempel. Definieren Sie einen Suchbegriff Ihres Interesses und testen Sie die bekanntesten Weblog-Suchmaschinen:

Technorati überblickt nach eigenen Angaben 18,6 Millionen Weblogs. Bei unseren Besuchen war der Dienst allerdings oft überlastet. Relativ neu ist die Google Blog-Suche. Interessant sind hier die Hintergrund-Infos in der FAQ-Abteilung.

Gratis Weblog Monitoring gibt es also zuhauf. Problematisch wird es bei der Qualität. Hier haben professionelle Anbieter ihre Nische. AUSSCHNITT bietet in Deutschland bereits einen Service an und auch ihre Schweizer Schwesterfirma Argus überwacht ein paar Dutzend Blogs. Nach eigenen Angaben allerdings mit wenig qualitativ brauchbarer Ausbeute. Tatsächlich – gute oder originelle Blogs sind heute noch Mangelware.

Blogs verfolgen – mit RSS

Bewahren Sie Weblog-Perlen auf. Wie herkömmliche Bookmarks können Sie RSS-Feeds bei Ihren Lesezeichen speichern. So überfliegen Sie neue Inhalte übersichtlich dargestellt als Schlagzeilen. Verwalten Sie diese Feeds in verschiedenen Ordnern: zum Beispiel mit Namen wie «RSS check daily» und «RSS check weekly» für die Planung ihrer Abfrage. Browser wie Mozilla oder Safari für Mac OSX bieten RSS Verwaltung an. Microsoft erst ab Explorer Version 7.

PR und Blogger: 5 Regeln für einen guten Kontakt

Hinter den Weblogs stehen Persönlichkeiten mit pointierten Meinungen und einem ausgeprägten Willen, diese zu veröffentlichen. Betrachten Sie Blogger nicht als blosses Phänomen. Begegnen Sie ihnen wie anderen Medienschaffenden – mit Respekt.

1. Aufmerksam sein
Lesen Sie die Blogs eine Weile, bevor Sie Kontakt aufnehmen. Damit Sie wissen, wie und worüber hier geschrieben wird (genau so, wie Sie es sich als PR-Profi ja auch bei Zeitungen gewohnt sind).

2. Keine Promo
Blogger sind nicht interessiert an PR-Anrufen oder Promotions–Mails. Sie werden mit Ihnen in einen Dialog treten, wenn Sie etwas wirklich Interessantes zu erzählen haben, aus der sehr subjektiven Sicht des Bloggers. Fragen Sie nie einen Blogger, ob er Ihre Site oder einen Artikel verlinken könnte. Wenn es ihn interessiert, nimmt er Kontakt mit Ihnen auf – und schreibt.

3. Persönliche E-Mail
Kommunizieren Sie per E-Mail. Tragen Sie allfällige Differenzen nicht über das Blog-Kommentarfenster aus. Übrigens: Blogger sind durchaus bereit, offensichtlich „falsche“ Einträge zu korrigieren. Besonders eingebürgert hat sich dabei das durchstreichen des Fehlers, damit die Leser die Korrektur nachvollziehen können.

4. Flagge zeigen
Sagen Sie immer ganz offen, für welches Unternehmen Sie auftreten und mit welchem Interesse. Gar nie darf hingegen unter einer falschen Identität Kontakt aufgenommen werden. Das wird immer durchschaut – und die Rache 1000mal verlinkt.

5. Learning by doing
Zuschauer müssen draussen bleiben. Was gute Weblogs ausmacht und wohin die Trends gehen, lernen Sie am besten beim „Selbermachen“. Macht ein Corporate Blog für die Ziele Ihres Unternehmens Sinn? Lust, Ihr privates Tagebuch virtuell weiterzuführen? So spüren Sie den Puls am deutlichsten. Und knüpfen Kontakte in der Blogosphäre.

Wann ein Blog strategisch Sinn macht – lesen Sie in unserem Anstoss vom Juli 2005 und in unserer Checklisten.

«Beide schaden sich selbst: Der zuviel verspricht und der zuviel erwartet.» Gotthold Ephraim Lessing

Die Blogosphäre gibt noch nicht allzu vielversprechendes her.
Seien wir aber gespannt und neugierig, was uns noch erwartet.

Copyright für den Inhalt www.bernet.ch, Weitergabe nur mit Angabe der Quelle.
Anstoss 15/Oktober 2005

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