Ihre Webseite erzielt ein Top-Ranking in den besten Suchmaschinen? Schön. Nur leider nützt Ihnen das gar nichts, wenn die User zwar auf Ihre Seite kommen, sich dort aber gleich wieder verabschieden. Ziel jeder Webseite ist es deshalb, den eingehenden Besucherstrom zu halten und zu lenken.
Ob das klappt, hängt von wenigen Sekunden ab. Lesen Sie darum diesen Anstoss über
- wichtige Schritte im Erstkontakt
- drei Schreibtipps für Startseiten
- drei Massnahmen gegen den schnellen Leserverlust
Erstkontakt zwischen Website und Nutzer
Ähnlich wie im richtigen Leben ist der erste Blick-Kontakt auch für eine Webseite der entscheidende. Genau betrachtet verläuft die Startphase der Webseiten-Betrachtung in drei Schritten:
- Abwarten der Ladezeit
- Scannen des Startseiten-Inhalts
- Entscheidung des Nutzers: Mach ich den ersten Klick?
Eine Studie von Silverpop zu den Einstiegsseiten macht deutlich: Über 50 Prozent der Nutzer entscheiden nach den ersten 8 Sekunden, ob sie auf der Webseite verweilen oder nicht. Sehr wenig Zeit also, um den User zu gewinnen. Doch nur wenn es gelingt, ihn zu einem ersten Klick zu bewegen, hat unser Angebot eine reelle Chance auf weitere Klicks.
drei Schreibtipps für den Einstieg
Ist ein Webnutzer auf die Einstiegsseite gelangt, fragt er sich: Bin ich hier richtig? Instinktiv hält er nach Anhaltspunkten Ausschau, die ihm diese Frage beantworten. Erleichtern Sie Ihrem Leser die Orientierung durch eine leicht verständliche Sprache und eine klare Gewichtung Ihres Angebots.
1. Sagen Sie klar, was Sie anzubieten haben. In einer Titelzeile. In den Hauptkapiteln Ihrer Navigation. Damit der Besucher sofort die Bestätigung erhält: Ja, genau da will ich hin.
2. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. Lassen Sie auf Einstiegsseiten alles weg, was beim Erstkontakt nicht matchentscheidend ist. Keine langen Erklärungssätze über Ihr Unternehmen – nur das Wichtigste und Aktuellste.
3. Die Konkurrenz ist nur einen Klick entfernt. Schauen Sie sich deshalb zuerst die wichtigsten Konkurrenten an: Welche Nutzenargumente stehen hier im Vordergrund? Wo sind sie besser? Was suchen die Zielgruppen, die sie sich mit höchster Priorität als Besucher wünschen?
drei Massnahmen gegen den schnellen Abschied
Auch auf den weiteren Seiten gilt: Leser bleiben, so lange sie das für sie Relevante schnell finden. Sie erfassen den Inhalt anhand von Überschriften, Fotos, Grafiken und Teaser-Texten. Unerlässlich deshalb für gut besuchte Webseiten: Gutes Textdesign.
1. Schaffen Sie Übersicht Setzen Sie Standard-Komponenten an Standard-Orte. Zum Beispiel: Jeder Text beginnt mit einem verständlichen, inhaltsbezogenen Titel. Vermeiden Sie Irritationen und Ablenkungen wie Pop-ups, die ungefragt aufgehen, Clips, die sich nicht schliessen lassen, bewegte Elemente oder überflüssige Musik.
2. Das Wichtigste zuerst Der wichtigste Inhalt steht am Kopf jeder Seite. Beim Lesen beginnen wir links oben und enden rechts unten. Meldungen, die weiter oben stehen, werden vom Leser automatisch als wichtiger empfunden. Deshalb: An oberster Stelle muss der Leser auch das finden, was ihm auf der Vorseite versprochen wurde.
3. Verleihen Sie den wichtigsten Inhalten Gewicht Geben Sie zentralen Inhalten mehr Raum, bestücken Sie diese mit grösseren Bildelementen. Das Textdesign folgt dabei zwei einfachen Regeln: Grössere Schrift dominiert über kleinere Schrift, grösseres Bild dominiert über kleineres Bild. Und vergessen Sie nicht: Weniger ist mehr. Nur so bleiben die Akzente auch sichtbar.
Brauchen Sie mehr Information?
Immer noch aktuell sind die etwas anderen Regeln zum Texten im Web von zeix. Kostenlos abonnieren können Sie die Alertboxes von Jakob Nielsen. Frühere Versionen dieser Texter-Tipps im Zwei-Wochen-Rhythmus gibt es auch in einer deutschen Übersetzung . Eine Übersicht über die wichtigsten Regeln zum Texten im Netz bietet auch unser Anstoss vom Oktober 2004.
Auch für Webseiten gilt eine alte Erkenntnis von Mark Twain: «Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich weniger geschrieben.»