Drehen Sie sich im Hamsterrad des Alltags? Langweilt oder bremst Sie die Routine? Tapetenwechsel, Frischluft oder Rhythmusbruch – kleine Inseln lassen Kraft schöpfen und schärfen die Sicht.
Dieser Anstoss-Newsletter zum Jahresende gibt Ihnen
- fünf Übungen gegen den Alltagstrott
- inspirative Links fürs tägliche Luftholen
Grosse Denker wie Immanuel Kant unterwarfen ihren Alltag strikter Routine. Darin liegt Kraft. Nichts spricht dagegen, sich das Leben durch Planung zu erleichtern und mit Ritualen Ruhe zu schaffen. Gleichzeitig brauchen wir aber regelmässig den Schritt aus dem Kreis des Gewohnten.
Fünf Express-Übungen zum Aussteigen und Aufatmen
Abschalten will geübt sein. Erst wenn die kurzen Auszeiten in unserem Alltag verankert sind, bleibt Kraft hängen. Diese fünf Übungen sind jederzeit und überall anwendbar:
1. Bewegungen – ein Handtanz löst den Knoten
Bewegung löst Festgefahrenes und bringt Schwung. Erlaubt ihre Situation kein ausgelassenes Hüftkreisen? Behalten Sie die Hände am Lenkrad, am Telefon oder während einer Sitzung im Schoss. Lassen Sie aber die Finger tanzen; in neuen Formen, Figuren, Rhythmen. Improvisieren Sie das eigene Schwanensee-Ballett, einen Breakdance. Je nach Möglichkeit lässt sich der Tanz auf die Arme, Beine, den ganzen Körper ausweiten.
2. Töne – Stimme und Schwingung spüren
Legen Sie die Hände flach auf Bauch und Brust. Spüren Sie zuerst einen tiefen Atemzug, stimmen sie dann ein «Ah» oder «Oh» an. Wechseln sie zwischen Tonhöhen, Klangfarben und Rhythmen. Das Spiel mit Atem und Stimme lenkt unser Energie in die Körpermitte und lässt den Kopf pausieren.
3. Bilder – die Kunst des Moments
Im Wartesaal, im Restaurant oder im Zug. Mit Stift und Papier schaffen Sie das eigene Momentwerk: ob Selbstportrait, Stilleben oder abstrakte Formen. Fahren Sie dann fort, wenn Sie scheinbar das Interesse verlieren. Reflektieren Sie am Schluss kurz über das Werk. Den inneren Kritiker schicken Sie dabei kurz in die Pause. Behalten Sie es ein paar Tage in der Tasche und erinnern sie sich wieder – mit neuen Augen – an die Bildwelt jenes Moments.
4. Worte – lesen im Archiv des Unterbewussten
Schweifen Sie mit dem Blick über ihre Umgebung. Notieren Sie alle Gegenstände auf ein Blatt Papier. Ergänzen Sie die einzelnen Begriffe mit «…erinnert mich an…» und einem frei und spontan gewählten Gedanken dazu. Diese Verknüpfungen kratzen am Unterbewusstsein. Das Spiel mit Sprache und Fantasie inspiriert und zeigt uns den eigenen Reichtum an Erfahrung und Geschichte.
5. Erlebnisse – das Spiel mit der Improvisation
Sie aber immer wieder zu brechen belebt, gibt Impulse und schärft die Sinne: Be-Setzen Sie einmal wöchentlich eine neue Parkbank, gehen Sie einmal monatlich einen ungewohnten Arbeitsweg, fahren Sie zweimal jährlich mit jemandem den sie mögen an einen Zufallsort.
Link-Tipps zum Aus-der-Haut-fahren
Diese Übungen sind inspiriert vom Buch «Ein grossartiges, ungewöhnliches, glückliches, neues Leben» von Nina Wise. Es enthält noch mehr konkrete Tipps fürs tägliche Luftholen. Als Sofortmedizin empfehlen wir den Besuch dieser Weblinks:
Lachen im Pendlerverkehr: Dass es selbst im trübgrauen Pendlerverkehr bunte Inseln gibt, beweist dieser Lach-Flashmob in der Berliner U-Bahn.
Fühlen Sie sich von Deadlines eingeengt? Dieser Test mit Kindern macht deutlich, das wir viel mehr erreichen, wenn wir unseren Ideen mehr Raum und Zeit geben.
Er war der Grossmeister des feinen Humors. Im August 2011 ist er von uns gegangen. Loriot zeigte uns in seinen Stücken, wie viel es über uns selber und unseren Alltag zu lachen gibt. Eine grosse Sammlung davon ist auf dem Loriot YouTube-Kanal zu sehen.
Lesen Sie auch diese «philosophischen» Anstoss-Newsletter:
- «Mit sich selber befreundet sein: Von der Kunst der Lebensführung»
- «Stille – Fünf Tipps zum Abschalten»
- «Ausdauertipps für Arbeit und Freizeit»
- «Zwischendurch nichts tun – Ankommen»
Heute schon gelacht?
Kreativität, Schwung und Wohlgefühl kommen selten von alleine. Wir müssen ein wenig nachhelfen. In einer Volksweisheit heisst es dazu:
«Glück ist der Stuhl, der plötzlich da ist, wenn man sich zwischen zwei andere setzen wollte.»