Rot warnt, blau wirkt seriös und grün beruhigt. Nicht nur Menschen geben mit ihrer Kleiderfarbe ein Statement ab. Für Unternehmen ist die Wahl der Farbe für ihre Symbolik, Logo, Uniformen, Gebäude oder Einrichtung, ein wichtiger Bestandteil des Corporate Designs. Hier ein paar Tipps für die Wahl einer neuen Unternehmensfarbe.
Das Google-Logo kommt farbenfroh daher. Es gibt Stimmen die sagen, der Kinderzimmer-Charme des Logos helfe, Sympathien zu gewinnen. Auch für die Wiedererkennung und Einprägung einer Marke sind Farben wichitg: Bei Coca Cola oder Marlboro bewirkt bereits die Kombination von Rot und Weiss, dass man an den Getränke- oder Tabak-Riesen denkt. Worauf muss man achten, bei der Wahl der richtigen Firmenfarbe?
1. Verschiedene Farbbedeutungen
Mit Rot verbinden wir starke Emotionen. Im Corporate Design wird Rot häufig wegen dem Wiederekennungseffekt eingesetzt. Weil die Farbe auch den Appetit anregt, wird sie von Unternehmen gerne für Verpackungen verwendet. Orange hingegen hat Signalwirkung, wird für Gefahrenaufkleber oder die Uniformen der Bahnarbeiter verwendet. Es ist die Farbe des holländischen Königshauses und gilt als freundliche Farbe. Blau gilt weltweit als neutral und seriös. Die Tessiner BSI-Bank verwendet Blau in ihrem Logo für die deutschschweizer Seriosität und Rot für die italienische Passion. Das Beratungsunternehmen McKinsey beispielsweise setzt auf seriöses Dunkelblau. Grün wirkt frisch und beruhigend gleichzeitig und wird für von Umweltorganisationen wie Greenpeace oder für Bioprodukte verwendet.
2. Die Farbe muss zum Unternehmen passen
Die Wahl der Unternehmensfarbe muss durchdacht sein, denn sie findet sich im Logo, Uniformen, Give-Aways, auf den Fahrzeugen, in der Einrichtung oder in der Farbe des Gebäudes und hinterlässt einen ersten Eindruck. Es sollte nicht einfach eine Farbe gewählt werden, nur weil sie gerade modern ist, sondern weil sie das Produkt und die Unternehmensphilosophie optimal unterstreicht. Flugzeuggesellschaften beispielsweise verzichten auf eine schwarze Farbe an ihren Flugzeugen: Schwarz gilt in vielen Ländern als Farbe des Todes und Unglücks.
3. Internationale Unternehmen – andere Kulturen
Internationale Unternehmen tun gut daran, das Farbverständnis unterschiedlicher Kulturen zu kennen. Während in den westlichen Kulturen Weiss mit Freude, Hochzeit oder Reinheit assoziert wird, gilt sie bei Buddhisten als Farbe der Trauer und in China als Farbe der Hinterlist und des Alters. Aufgrund der verschiedenen Farbbedeutungen müssen sich Firmen, die international tätig sind, genau überlegen, welche Firmenfarben sie verwenden.
4. Unternehmen differenzieren sich mit der Farbe
Die Farbwahl ist auch ein Differenzierungsmerkmal: Hebe ich mich von der Konkurrenz ab? Die Verwendung gleicher Farben wie die Konkurrenz kann zu Markenstreitigkeiten führen. Dass es auch anders geht, beweisen Migros und Coop: Das Migros-Orange heisst Pantone 021. Dieses ist auch in zwei von drei Orangeschattierungen des Coop-Logos vertreten. Zu Streitigkeiten führte dies aber nie. Diese und weitere Geschichten sind in der Mai-Ausgabe-2014 des NZZ Folio mit dem Titel «Farben» nachlesbar.
Fazit
Farben sind Geschmackssache. Aber: Wer ein Unternehmen gründet und eine Firmenfarbe bestimmt, der sollte dabei bleiben und sich deshalb gut überlegen, welche es sein sollte. Die Zielgruppen assoziieren Farben mit Marken. Und: Wenn die Unternehmensfarbe zur Firma und ins Logo passt, zeitlos ist und sich vom Farbkonzept der Konkurrenz abhebt, hat man schon einmal eine gute Wahl getroffen.
Weiterführend:
Bessere Notizen: Farbe mit Effekt
Corporate Design: Teil 3 die Hausfarben Kupferschmied
NZZ Folio «Farben»
Designtagebuch Wiki