Hat die Medienmitteilung – das Lieblingstool der PR-Profis – im Kommunikations-Mix noch Platz? Bringt der Versand von Infos und News den gewünschten Erfolg? Ja. Trotz Kanalvielfalt, Twitter-Journis und Newsroom. Das sagen US-Journalisten in einer Befragung. Aber die Qualität muss bessern.
Was Medienschaffende so richtig satt haben, sind Fülltexte, Marketing Blabla und überlange Medienmitteilungen. Der Zeit- und Produktionsdruck in allen Mediengattungen steigt ungebremst, bei gleichzeitig stark wachsender Infomenge. Diese Erkenntnisse bestätigt die neueste Umfrage unter US-Journalisten der PR-Agentur Greentarget (Download PDF).
So macht es die Polizei
Vorbildlich sind gemäss den Feedbacks in den USA die Medieninfos der Polizeisprecher. Sie reduzieren auf das Wesentlichste und lassen jeden Firlefanz weg. Wer das nicht glaubt, nehme eine Kostprobe im Release-Archiv des Chicago Police Department. Nun müssen wir uns ja nicht grad den Sheriff-Stern an die Brust heften – aber das Prinzip stimmt.
Darum überlebt die Medienmitteilung
Für die Medienmitteilung sprechen diese Fakten und Argumente:
- Inhalt mit Substanz
88 Prozent der Journalisten geben an, in den Medienmitteilungen wertvolle Infos zu finden (41% «manchmal wertvoll», 25% «wertvoll», 22% «sehr wertvoll».
- Wichtige Quelle
68 Prozent beziehen ihre Stories hauptsächlich via persönliche Tipps und Quellen, 41 Prozent aus verschiedenen Newsquellen und immerhin noch 34 unverzichtbare Prozente aus Medienmitteilungen.
- Thema Nummer 1: Wissen und Hintergründe
Am Schluss entscheidet der Inhalt über Top oder Flop. Die Rangliste nach Beliebtheit bei den Journalisten:
1. Umfragen, Zahlen, Studien
2. Neue Produkte und Dienstleistungen
3. Unternehmens-News wie Sesselwechsel
Neben dem Warum bleiben noch die Fragen nach dem Was und Wie. Wir beantworten sie demnächst im Teil 2 über die «Medienmitteilung».
Weiterführend:
bernetblog: «Pressemitteilung: Wie umgehe ich den Papierkorb»
bernetblog: alle Beiträge über «Medienarbeit»