GDI Trendtag 2017: Kommunikation zwischen Cloud und Boden

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Soviel uns das Web gegeben hat, es nahm uns auch etwas: Bodenhaftung. Jahrtausende haben wir uns maximal dreidimensional orientiert. Jetzt gehen Bewegung, Denke und Kommunikation neue Wege. Und so wichtig diese für unsere Zukunft sind – es fällt uns schwer, sie zu verstehen. 

Das Gottlieb Duttweiler Institut GDI lädt jährlich im März zum «Europäischen Trendtag» – heuer zum dreizehnten Mal. Der Event ist die Kristallkugel für Entscheider/innen aus der Wirtschaft. Sie versprechen sich Hinweise auf jene Entwicklungen, die ihr Business befeuern oder eben auch zerstören können.

Wo «wohnt» meine Community?

Wir werden uns verabschieden von der «verorteten» Denke. Wo bin ich zu Hause? Wo liegen mein Vermögen, meine Schriften und Daten? Wer nichts mehr verorten kann, verliert an Identität – und sucht sich schnell eine neue. In der Organisations-Kommunikation werden wir uns künftig damit beschäftigen, wo und wie wir die «Community» erkennen und verorten können. Nachdem die Ziel- zur Dialoggruppe wurde, wird der Begriff wieder neu überdacht.

Gedanken zum Einstiegsreferat von GDI-CEO David Bosshart. 

Wohin man schaut – Kommunikation

Noch lesen wir unsere Landkarten meist zweidimensional. GoogleEarth und Streetview öffnen neue Perspektiven. Aber abseits von der Orientierung drängen Alltagsanwendungen in alle Dimensionen. Unsere Kommunikation braucht Satelliten – Tausende davon schwirren im Orbit. Quadkopters (Drohnen) werden tauglich für Logistik und Öffentlichen Verkehr. Die Architektur spreizt sich in den Himmel, die Erde und das Meer: Der saudiarabische «Mile-High-Tower» überwächst erstmals die Tausendmeter-Marke, Minen in Südafrika bohren sich vier Kilometer in den Grund und die Ozeane bergen über 1,3 Milliarden Kubik-Kilometer an Wasserraum.

Diese Expansion ist im Gange – und sie ist verbunden mit grossen technischen, regulatorischen, sozialen und auch kommunikativen Herausforderungen. Die Botschaft im multidimensionalen Raum. Online ist sowas von gestern.

Der Forscher Stephen Graham sprach über «Extended Cities – a Vertical Look at Urban Life» und erwähnte den Klassiker «High Rise» von J.G. Gallard. Wir ergänzen den Comics-Klassiker «Das Fieber des Stadtplaners» (1985) von François Schuiten aus der Serie «Die geheimnisvollen Städte». 

Wer hat Angst vor Little Brother?

Die totale Kontrolle des Big Brother kennen wir als Orwellschen Alptraum. Doch wer denkt an den Little Brother? «Die Summe aus drei Technologien macht uns alle zu Little Brothers: Smart Data, Gesichtserkennung und Personal Big Data». Technisch sind diese Anwendungen einsatzbereit. Die vieldiskutierte russische App FindFace (Artikel Spiegel) wendet die Kombi bereits an. Sie scannt das russische Facebook «VK» und verbindet Fotos aus dem öffentlichen Raum mit den dazugehörenden Profilen. Noch sind Hemmungen da, wenig Gründe sind auszumachen, warum nicht bald alle Social-Media-Nutzer «mit einer Identitätskarte um den Hals» herumlaufen.

Der Dok-Filmer, Journalist und «Elektrische Reporter» Mario Sixtus untersuchte unter anderem mit der «Operation Naked» das Spannungsfeld zwischen Technologie und Privatheit im öffentlichen Raum. 

Der nächste «European Trendtag» findet am 14. März 2018 statt – Datum reservieren! Wo stehen wir dann im multidimensionalen Raum?

Übrigens: Brauchen Sie für Ihr Unternehmen, ihre Organisation oder einen Verein ein erfrischendes und inspirierendes Referat über Trends rund um Kommunikation, Online, Technologie? Wir stehen zur Verfügung mit Themen in flexibler Breite und Tiefe. Einfach melden.

Bild: «Robot» von Paul de Gregorio bei Flickr unter «Creative Commons»

Weiterführend:
Twitter-Wall #Trendtag2017
alle Artikel bei bernetblog zu den GDI Trendtagen
bernetblog-Beitrag «PR-Trends 2017 – Was uns Fake News, Bots, Live Video, Big Data und Dark Social angehen»

 

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