Ausgedient? Nein, weil die Glaubwürdigkeit von Medienberichten noch immer hoch ist und man – zumindest in der Schweiz – noch immer viele Personen über die klassischen Medien erreicht. Ja, weil wir Kommunikationsprofis unsere Arbeit den neuen Begebenheiten und den sich verändernden Bedürfnissen der Journalistinnen und Journalisten anpassen müssen.
Diese fünf Tipps sollen dazu anregen, die eigene Medienarbeit zu überdenken, Neues auszuprobieren und mutig voranzugehen.
- Erweiterter Content: Ob ein Thema aufgegriffen wird, hängt vom Material ab, das Sie zur Verfügung stellen. Gibt es spannende Daten, die Sie aufbereiten können? Eignet sich ein Thema für Video-Footage, gibt es Geräusche, die sich für einen Radiobericht eignen oder lohnt sich eine Infografik?
- Themen individuell aufbereiten: Oft lohnt es sich, Inhalte, Daten und Bilder für einen einzelnen Journalisten aufzubereiten. Das bedeutet auf den ersten Blick mehr Aufwand, trifft aber das Bedürfnis des Journalisten besser und generiert mehr Aufmerksamkeit.
- Wach und schnell sein: Ein Monitoring hilft, auf Themen aufzuspringen, die ausserhalb der eigenen Organisation diskutiert werden. Entscheidend: Spontanität und Timing. Langes Abwägen ist fehl am Platz.
- Beziehungen pflegen: Nur wer sich immer wieder auf den Austausch einlässt, kennt die Bedürfnisse, die Interessen und die Nöte auf den Redaktionen und geht angemessen darauf ein.
- Neues wagen off- und online: Auch für die klassische Medienarbeit kann man sich die «fancy Gadgets» der Online-Welt zu nutze machen. Viel Zeit in ein Factsheet investiert? Ein Chatbot kann Fragen beantworten. Expertinnen und Experten antworten via Facebook-Live oder helfen auf virtuellen Touren etwas erlebbar zu machen, das noch am Entstehen ist.
Es erfordert Mut, neues auszuprobieren, aber auch die Bereitschaft, zu evaluieren, etwas zu verwerfen, anzupassen und weiterzuentwickeln. Ich selbst bin mit dem Versuch einen Chatbot einzurichten, schon kläglich gescheitert. Dabei habe ich aber gelernt, weshalb es nicht funktioniert hat und wie es künftig funktionieren könnte.
Neugierig bleiben und Neues ausprobieren, möchte ich auch persönlich. Deshalb habe ich meinen Job als Mediensprecherin der ETH Zürich nach zehn Jahren auf Ende des letzten Jahres aufgegeben. Seit Anfang Jahr unterstütze ich das Team von Bernet Relations als Beraterin.
Weiterführend
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