Muntermacher: 7 Aktivierungsübungen für Workshops und Vorträge

Wer kennt es nicht, die erste Stunde am Morgen, das Loch nach dem Mittagessen oder der x-te Vortrag in Folge. Die Aufmerksamkeit und das Energielevel sind tief und die Motivation, sich an einem Meeting oder Workshop zu beteiligen, geht gegen null. In diesen Situationen helfen Aktivierungsübungen. Wir stellen einige vor – von poetisch über lustig bis hin zu sportlich.
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  • «Brrr-Tak»

Keine Ahnung, ob diese Übung einen offiziellen Namen hat, aber so ist sie mir nach dem Auftrittstraining bei Tinu Niederhauser im Gedächtnis geblieben: Die Teilnehmenden stehen in einem Kreis. Eine Person startet und macht den Laut «Brrr», zeigt dann möglichst schnell auf eine andere Person und gibt dieser den sinnbildlichen Ball mit der Aussage «Tak» weiter. Die zeigt umgehend mit «Tak» auf die nächste Person. Trainiert die Stimmbänder, gibt warm und kann irre lustig werden.

Zeit: 2–5 Minuten
Hilfsmittel: keine

 

  • Geschichtenschreiben

Diese Übung eignet sich vor allem für Workshops zum Thema Storytelling: Zwei Personen schreiben gemeinsam eine Geschichte. Sie wechseln sich dabei Satz für Satz ab. Der Clou: Die eine Person möchte ein Happy End, die andere setzt alles daran, dieses zu verhindern. Der Anfang der Geschichte kann wahlweise vorgegeben werden. Regt die Fantasie an und hilft gegen Schreibblockaden.

Zeit: 5 Minuten
Hilfsmittel: etwas zu schreiben

 

  • Nachbarschafts-Fragenspeicher

Hermann Will empfiehlt in seinem Mini-Handbuch «Vortrag und Präsentation», das Publikum zu Beginn eines Vortrags in Paaren notieren zu lassen, was sie zum Thema X wissen möchten. Während des Vortrags sollen sie Fragen, die beantwortet wurden, durchstreichen. Am Ende des Vortrags nimmt die referierende Person jene Punkte entgegen, die durch den Vortrag nicht geklärt wurden. Bricht das Eis zur Sitznachbarin oder dem Sitznachbar und sorgt für etwas Bingo-Stimmung.

Zeit: 5–10 Minuten
Hilfsmittel: etwas zu schreiben

 

  • Speed-Interview

Jede Person zieht blind einen Zettel mit einer kreativen Frage aus einer Box (z. B. «Was wäre deine liebste Superpower?» oder «Was würdest du tun, wenn du einen Tag lang unsichtbar wärst?»). Die Teilnehmenden verteilen sich anschliessend im Raum und stellen die Frage einer beliebigen Person. Sobald diese geantwortet hat, wechseln die Rollen. Anschliessend suchen sich beide Personen neue Partner:innen. Diese Aktivität lockert die Atmosphäre, stärkt die sozialen Verbindungen und fördert schnelles Denken.

Zeit: 6–12 Minuten
Hilfsmittel: vorbereitete Fragen und ggf. ein Behälter

 

  • Bewegungskette

Die Bewegungskette ähnelt der Übung «Brrr-Tak», erfordert dabei aber zusätzlich Erinnerungsvermögen. Eine Person beginnt mit einer einfachen Bewegung (z. B. Klatschen), die nächste Person wiederholt die Bewegung und fügt eine weitere hinzu. Dies geht reihum, bis eine längere Abfolge entsteht, die alle nacheinander ausführen. Die Übung verbessert die Aufmerksamkeit, trainiert das Gedächtnis und sorgt für körperliche Aktivität.

Zeit: 5–10 Minuten
Hilfsmittel: keine

 

  •  Blickpaare

Die Gruppe stellt sich im Kreis auf. Alle schauen nach unten, sodass kein Blickkontakt besteht. Auf ein Signal (z. B. ein Klatschen oder «Jetzt!») schauen alle gleichzeitig auf und versuchen, Blickkontakt mit einer anderen Person im Kreis herzustellen. Sobald sich zwei Personen direkt in die Augen schauen, rufen beide laut «Paar!» und verlassen den Kreis. Das Spiel geht so lange weiter, bis alle Teilnehmenden ein Gegenüber gefunden haben. Fördert die Konzentration, sorgt für Lachen und löst Spannungen, da es oft zu lustigen Momenten kommt.

Zeit: 5–10 Minuten
Hilfsmittel: keine

 

  • Das systemische Dreieck

Die Übung des systemischen Dreiecks kenne ich durch eine Moderation von Roman Dellsperger. Sie eignet sich vor allem bei grossen Gruppen und funktioniert so: Die Personen verteilen sich im Raum und jede Person sucht sich zwei Personen aus, die sie im Auge behält, ohne dies mitzuteilen. Nun gilt es, mit den beiden ausgewählten Personen als Eckpunkten, ein gleichschenkliches Dreieck zu bilden und zu erhalten. Die Moderation fragt in regelmässigen Abständen, ob die Dreiecke noch gleichschenklig sind woraufhin sich meistens der ganze Raum wieder bewegt.

Zeit: 5–10 Minuten
Hilfsmittel: keine, genügend Platz

 

Titelbild: RDNE Stock project auf Pexels

 

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