Murdoch will Geld und sieht ein neues Internet

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bg_geld06.jpgZeit für eine Eilmeldung – grad sehen wir auf der NZZ Online, dass Rupert Murdoch eine Kehrtwende vollzieht: Jetzt will er Geld für Internet-Inhalte.

Da habe ich mich in einem Post von Januar 08 (US Zeitungen unter Druck) doch gerade noch darüber gefreut, dass die Wall Street Journal-Links endlich öffentlich sind. Auf Druck des neuen Besitzers Murdoch, so damals die Berichte, habe das WSJ den Webinhalt geöffnet. Und ganz generell glaube ich, dass versteckter Bezahl-Inhalt den Verlagen eher schadet als nutzt. Denn die erarbeiteten Materialien sind nicht auf Suchmaschinen findbar, der Traffic auf den mikrobezahlten Sites geht zurück (und damit die Werbeeinnahmen). Guter, verfügbarer Content erhöht Bekanntheit und Markenimage. Schlau machts der Spiegel, der die aufwändigen Titelstories erst nach einer gewissen Zeitspanne gratis aufschaltet – vorher muss man das Heft oder den Beitrag online kaufen.

Das sage ich als Nutzer. Und als Beobachter eines Mediums, in dem für jeden Inhalt neue Anbieter auftauchen, die diesen gratis anbieten. Aber vielleicht sehe ich das zu eng. Murdoch hat auf alle Fälle ein grosses Ertragsproblem, wie alle klassischen Verleger, siehe Originalmeldung der NZZ Online. Und jetzt sollen alle Inhalte im Web etwas kosten. Das wird ihm dort gelingen, wo er eine Alleinstellung hat.

In einem Telefoninterview soll Murdoch zur Begründung der Kostenpflicht gesagt haben: Das Internet, so wie man es kenne, werde es bald nicht mehr geben. Hat er eine Vision? Bahnt sich Bahnbrechendes an? Diese Geschichte wird uns bestimmt noch eine Weile begleiten. Nachtrag: Guter Hintergrund über Murdochs wandelnde Kraftsprüche rund ums Web auf Spiegel/Netzwelt.

Zum Thema:
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Beiträge

  • Murdoch spielt mit seiner Aussage wohl auf die Entwicklung an, dass Schritt für Schritt die Netzneutralität (lt. jüngst beschlossenen EU-Richtlinie) fallen wird. Das bedeutet, dass Weiterleitungen von Contents vom Providingmodell (Premiumanschluss oder Basisanschluss) abhängig gemacht werden können. Das verändert alle Businessmodelle in diesem Bereich.

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