Internationale Verständigung mit Globish

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Globish-Logo

Ein französischer Manager war in internationalen Geschäften oft erfolgreicher als seine amerikanischen Kollegen: Sein simples Englisch war verständlicher.

Aus dieser Erkenntnis entwickelte Jean-Paul Nerrière Globish. Damit die Verständigung zwischen Koreanern, Chileninnen und Nigerianern in Globish klappt, beschränkte er den Wortschatz auf rund 1’500 Wörter und setzte einige Regeln fest:

  • kurze Sätze
  • kein Humor, keine Klischees
  • keine Metaphern (Lebensabend, Flussbett)
  • keine Idiome (die Beine in die Hand nehmen)
  • keine Abkürzungen

(Obige Regeln gelten bisweilen auch in der einfachen Kommunikation zwischen Menschen gleicher Sprache, beispielsweise wenn die Zeit oder der Platz knapp sind.)

Die Globish-Grammatik entspricht dem Standardenglisch, aber es gibt nur sechs Zeiten. Interessant auch, dass ein Wort wie «aunt» in Globish nicht existiert. Denn es kann gut ersetzt werden: Vaters/Mutters Schwester. Zudem unterscheiden viele Kulturen zwischen einer Tante väterlicher- und mütterlicherseits.

Nerrière bezeichnet Globish nicht als Sprache, sondern als Werkzeug. Die kulturellen Sprachen und gerade Standard-Englisch will er damit nicht ersetzen. Auch eigne sich Globish nicht für schwierige Verhandlungen; hier sollen Dolmetscher zum Zuge kommen.

Gerade für uns priviligierte Germanophone ist es interessant, sich den Zugang anderer Zungen zum Englischen bewusst zu machen: Damit wir daran denken, im internationalen Gespräch nicht mit Eleganz, sondern mit Verständlichkeit zu punkten.

Wortschatz Globish
brand eins 12/09

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