Ringier stellt die gedruckte Ausgabe von Cash ein. Also noch eine Gratiszeitung mehr – denn Cash Daily bleibt erhalten.
Gerade auf dem Tages-Anzeiger online gelesen: Ringier verzichtet auf eine Fortsetzung von Cash. Damit nimmt eine lange Geschichte ihr Ende – seit der Lancierung als Boulevard-Wirtschaftsblatt schwankte das Projekt immer wieder zwischen Erfolgsstory und Abschusskandidat. Direkt betroffen seien 46 Mitarbeitende, die gemäss Ringier aber weiter beschäftigt werden sollen.
Verkauft wird die Einstellung mit einem gleichzeitigen Ausbau der elektronischen Plattformen wie Cash.ch, Cash mobile und Cash daily – mit Printflankierung. Mein Eindruck: Cash wird zu einer weiteren Gratiszeitung. Die heisst dann einfach Cash Daily. Damit will man sich die Auflagen sichern, die es für eine Stärkung im Inseratemarkt braucht.
Cash Daily erreicht heute eine Print-Auflage von 55000 – 65000, gemäss Schätzung in einem Artikel des Mediatrend-Journals (siehe Kasten rechts «Cash Daily kommt an»). Und Cash? WEMF-beglaubigt 61547 Exemplare. (Warnung: Dieses PDF nur aufmachen, wenn Sie einen Turborechner und die Geduld haben, sich ohne Inhaltsverzeichnis durchzublättern – stöhn – ach ja, auf Seite 4 von 19 ist dann die Auflage zu finden).
Fazit: Cash Daily erreicht – zwar nur aufgrund von Schätzungen – jetzt schon die gleiche Auflage wie die bezahlte Abo-Schwester. Womit die Ausgangslage für den Verlage ziemlich klar ist: Einstellen und Cash Daily ausbauen, dort mehr Inserate verkaufen. Mit Multimedia-Zusatzplatzierungen oder -Aufträgen. Für die Online-Ausgabe von Cash Daily hätten sich gemäss obigem Mediatrend-Journal Artikel 25000 Benutzer registriert – wobei registrieren nicht wirklich lesen heisst.
Schönes Geschenk an alle Cash-Abonnenten für den Rest der Laufzeit: Wir dürfen die Bilanz, die Handelszeitung oder Stocks haben. Die drei haben etwas für den Abonnentenstamm bezahlt, den sie übernehmen. Und wir haben wir schon alle (-: Aber wenn wir Glück haben, dürfen wir als Variante drei Paar Blacksocks wählen??
hola. hier der schnellste kommentar der bernetblog-geschichte ; ) zum thema: über «medien» und «innovation» hat ueli haldimann auf seinem chefredaktor-blog übrigens einen würzigen Beitrag (mit vielen Kommentaren) geschrieben. ich teile seine kritische haltung – und bin gespannt, wie ringier das künftige cash daily noch aufpimpen will…
also ich moechte ja nicht pingelig sein, aber dein eintrag ist ein bisschen sehr wirr. wieso „eine gratiszeitung mehr“? gibt ja cash daily schon seit fast einem jahr.
und auch das ist sinnlos: „Mein Eindruck: Cash wird zu einer weiteren Gratiszeitung“ – NEIN, sie wird eingestellt. und cash daily weitergefuehrt.
geh da doch nochmals drueber…
@boe
blattkritik akzeptiert – der satz „…eine gratiszeitung mehr…“ ist zu emotional, stimmt rational nicht. habe mich am wochenende aufgrund markus gislers kolumne in der sonntagszeitung nochmals mit der sache auseinandergesetzt, siehe dazu den beitrag von heute.