Bei der New York Times heisst’s: Video vor Online vor Print. Der tägliche Videobericht aus dem Newsroom kündigt grosse Themen an und zeigt, wie die Zeitung Themen aufspürt, angeht, umsetzt.
Mittags um eins ist der «TimesCast» auf der Startseite angerissen; nach einer Stunde wechselt er in die Video-Rubrik der Zeitung (diese ist übrigens äusserst informativ). Der Zusammenzug der wichtigsten Geschichten des Tages beinhaltet Interviews mit Journalisten und Korrespondenten sowie Szenen der Redaktionssitzung. Zudem gibt es Einblick in Diskussionen, welche Themen die Titelseite wert sein könnten. Ann Derry, Chefredaktorin für Video und TV der New York Times, sagt: «It’s not just straight, breaking news, it’s talking about the way The New York Times is looking at the story – our analysis, our particular take on the story.» Es gäbe bereits eine Menge von Videomaterial – aber ein Übersichtsvideo fehle.
Interessant oder überflüssig?
Die New York Times zeigt mit den Videos auf unterhaltsame Art, wie Information und News intern aufbereitet werden. Als Video-Konsumentin habe ich das Gefühl, an der Spitze jeder Geschichte dabei zu sein, dem Print voraus. Meiner Ansicht nach eine gelungene Vermischung von TV- und Print-Journalismus. Das Gefäss verbindet Information mit Aktualität und Dabeisein. Zudem ist der Ansatz von Ann Derry deutlich spürbar: Nicht nur der Newswert ist wichtig, sondern auch die Umsetzung und Herangehensweise. Der Aufwand für die Produktion der Videos ist gross. Als PR-Fachfrau interessieren mich die Sequenzen der Redaktionssitzungen, aber wie wichtig sind diese für alle anderen Medienkonsumenten?
NYT Blogbeitrag: The Times Introduces a Daily Video Report
Newsroom Blick: Blogbeitrag vom 26. März 2010