Weblog ja oder nein? Bringt bloggen was für die Ziele der Medienarbeit? Unsere Studie «Journalisten im Netz 2005» hat gerade gezeigt, dass ganze 3 Prozent der Befragten Weblogs überhaupt wichtig finden für ihre journalistische Arbeit. Ich schlage Ihnen im Buch eine Fragenkette in fünf Schritten vor – was meinen Sie dazu?
1. Selektiv
Gibt es eine Zielgruppe, die das Netz / Blogs bevorzugt? Gibt es Inhalte, die sich speziell fürs Netz / Blogs eignen? Kombiniert: Können Sie bei einer bestimmten Zielgruppe mit Blogs einen entscheidenden Zusatznutzen, Konkurrenzvorteil erreichen?
2. Subjektiv
Gibt es Personen in Ihrer Organisation, welche diese Inhalte pflegen können? Und zwar glaubwürdig? Mit einem persönlichen, subjektiven, spannenden Ansatz? Mit der gewünschten Qualität? Wieviel Narrenfreiheit liegt drin?
3. Schnell
Können diese Personen Blog-Inhalte mindestens wöchentlich erstellen? Glaubwürdig, ansprechend, aktuell, beständig?
4. Strategisch
Wenn Sie alle obigen Fragen mit einem Ja beantwortet haben, schliessen Sie mit einem Gegencheck ab: Bringt der Zusatzaufwand, den Sie mit einem Blog auslösen, wirklich den Zusatznutzen, den Sie sich versprechen? Wie werden Sie Zusatzaufwand und Zusatznutzen messen? Haben Sie qualitative und quantitative, überprüfbare Ziele für Aufwand und Nutzen gesetzt? Haben Sie eine Überprüfung der Zielerreichung geplant?
5. Salopp
Also gut: Wagen Sie den Sprung auch, wenn sie zu 80 Prozent sicher sind. Die kritischen Fragen von 1 bis 4 sind aber unbedingt zu beachten – danach dürfen Sie ruhig auch aus dem Bauch handeln. Wir sehen in unserer Beratungspraxis nur zu oft, dass schnell mal ein Blog gestartet wird. Weil es alle machen. Weil viele Berater einem den Hype verkaufen. Aber nicht, weil man wirklich und eigenständig bis ans Ende der Fahnenstange gedacht hat.