Heute erscheint die Neue Zürcher Zeitung zum erstenmal in der länger an gekündigten neuen Struktur, mit einigen Detailoptimierungen im Layout. Ich finde mich besser zurecht – und hoffe, dass die Medienberichterstattung durch das Ende der Freitags-Beilage «Medien und Informatik» nicht reduziert wird.
Schon auf der Frontseite wird der Unterschied augenfällig: Zum erstenmal sind Themen aus allen Ressorts bereits hier angerissen. Damit geht die NZZ noch stärker in die Richtung, die schon mit der neuen Sammelseite „NZZkompakt“ am Schluss des ersten Bundes angestrebt wurde.
Mein grafisches Auge freut sich ob so Kleinigkeiten wie dem neuen Inhaltsverzeichnis ganz unten auf der Frontseite, jetzt ist es endlich lesbar.
Auch die Info-Grafiken sind nochmals ein grosses Stück klarer, lesbarer, einfacher geworden – der Einsatz der Farben und Flächen geschieht nun zurückhaltender und gezielter. Auf nzzglobal.ch kann man sich das Layout am Bildschirm anschauen – wenigstens die Frontpage. Für den Rest brauchts ein Abo, die Demoversion zeigt nur die Ausgabe des letzten Faceliftings.
An den neuen Ablauf der nun täglich vorgesehenen Beilagen zu verschiedenen Themen darf man sich in den nächsten Wochen gewöhnen. Für mich fällt ein Fixpunkt weg: Immer freitags habe ich mich auf die Beilage «Medien und Informatik» gefreut. Hier fand ich immer ganz unaufgeregte, gut recherchierte Beiträge über Medienentwicklungen und IT-Fragen, von strategischen PR-Analysen bis hin zum interessanten Beschrieb des neuen iPhone. Neu wird die Informatik am Dienstag unter «Mobil-Digital» geliefert und die Medien sollen nur noch eine Seite erhalten im freitäglichen «Dossier». Hier verspricht die NZZ jeweils als Auftakt «…ein Schwerpunktthema zur politischen, gesellschaftlichen, arbeitsrechtlichen, ethischen oder kulturellen Fragen der Zeit». Und dazu dann noch ein bisschen Medien? Wir werden sehen.
Fazit für mich: Die NZZ muss ich lesen. Der Wirtschaftsteil bleibt unabdingbar für meine Arbeit. Mit jedem Schritt der Modernisierung wird sie ein wenig leserfreundlicher, kompakter, schneller erfassbar. Ein entscheidender Faktor in dieser Zeit des immer-mehr-lesen-und-selektieren-Wollen und Müssens. Beim Frühstück habe ich dann gleich noch mit dem Tages Anzeiger verglichen. Da ist die Typo noch ein wenig grafischer, gleichzeitig sind die Schlagzeilen und Rubriktitel einfach zu dominant. Aber den Tagi habe ich schneller gescannt, wenn ich Zeit habe, dann ist er meine Zusatz-Unterhaltungs- und Abrundungslektüre.