Vielleicht bloss eine Binsenwahrheit. Vielleicht aber auch ausschlaggebend, den Webauftritt zu überarbeiten: barrierefreie Auftritte sind automatisch auch Suchmaschinen-optimiert.
Websites von Behörden müssen gesetzlich seit Anfang 2004 «zugänglich gestaltet sein». Aber auch immer mehr Unternehmen sehen die Vorteile eines optimierten Auftrittes. Hier die schlagenden sechs Argumente der Stiftung Zugang für Alle:
1. Qualität für die Bedienbarkeit. Zertifiziert barrierefreie Websites werden wirklich von Anwendern getestet. Die Bedienung muss deshalb gut durchdacht werden und sicher funktionieren. Davon profitieren alle.
2. Qualität im Design. Das Layout muss übersichtlich ordnen, Farbkontraste müssen im Test bestehen, die Schrift muss gut lesbar und vergrösserbar sein.
3. Qualität in Code und Technik. Web-Standards müssen eingehalten werden. Diese strengen Anforderungen sind nötig, damit z.B. ein Lesegerät eines Blinden fehlerfrei funktioniert.
4. Vorteile im Unterhalt. Weil Darstellung und Inhalt konsequent getrennt werden müssen, ist eine barrierefreie Website einfacher zu warten und zu erweitern. Ein Redesign ist weit kostengünstiger.
5. Vorteile im Support. Weil die Qualität stimmen muss, Standards eingehalten werden müssen, sind barrierefreie Websites breiter kompatibel und länger modern.
6. Vorteile für Suchmaschinen. Barrierefreie Webseiten werden besser und schneller dargestellt und besser indexiert. Die beste Voraussetzung bei Google vorne zu erscheinen.
Quelle: Website von Label4All, der Zertifizierungsstelle für barrierefreie Auftritte.
Links:
Seminar Barrierefreiheit, Web 2.0 und AJAX, von Namics und «Zugang für alle»
(s. 24. Mai von 15:30 bis 17:00)
Neues Zertifikat für barrierefreie Webauftritte (inkl. Liste mit zertifizierten Vorbildern)
Ich bin einigermassen erschüttert, dass nicht einmal ein Dutzend Homepages offiziell zertifiziert ist und natürlich stolz, dass unsere Seite dazu gehört. Für grössere Firmen und Branchen-Portale scheint mir dies ein absolutes Must zu sein.
Die Kosten sind so gut wie null, wenn man die Barrierefreiheit bei der Neugestaltung der Webseite einführt und natürlich mit einer Agentur zusammenarbeit, die sich hier richtig gut auskennt (war bei namics klar der Fall). Richtig ist, dass es zu gewissen, meiner Ansicht nach verschmerzbaren Einschränkungen im gestalterischen Bereich führt.
Nachtrag zu 1: Beim Kommentieren muss man bei Bernetblog die Webseite angeben, aber sie wird nicht abgebildet. Also liefere ich sie nach: http://www.erdgas.ch
lieber jean-marc hensch. kompliment für die vorreiter-rolle und dass es sogar für ein AA+ gereicht hat. in der tat: für design-schischi ist auf barrierefreien seiten kein platz. zum glück meine ich. es bekommt den (tatsächlich wenigen) zertifizierten seiten gut. angesichts der tatsache, dass Behörden barrierefrei kommunizieren MÜSSEN, haben noch sehr wenige ein zertifikat… vielleicht gibt es da auch noch kommunikationsbedarf bezüglich bekanntheit des zertifikats ; ) – gruss! dominik allemann
Barrierefreiheit spielt für mich als betroffene Person eine sehr grosse Rolle. Ich finde, dass gerade wichtige Marken, wie Nespresso auch unseren Kundenkreis ernst nehmen sollten. Nachfolgend den Link zu unserem Blog, mit einer Schilderung zu Nespresso. Ich würde mich über möglichst viele Reaktionen freuen.
Link: http://access4all.ch/blog/?p=1006