FCZ: Kommunikativ fehlberaten

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Mein Herz schlägt für den FCZ. Darum war es ein strenges aber schönes Wochenende. Und darum ärgere ich mich (auch als PR-Mensch), wenn stümperhaft statt meisterlich kommuniziert wird.

Ich weiss nicht, wie der Stellenbeschrieb eines Medienchefs beim FCZ lautet. 100 prozentig weiss ich, dass er am letzten (Meister-)Wochenende mehr aus seinem Job hätte machen können.

1. Sturzbetrunkene Jung-Spieler im Interview

Florian Stahel (22, Verteidiger) ist ein flotter junger «Burscht», ein Chrampfer-Typ wie wir Fans sie lieben. Auf der FCZ-Site nennt er Rivella sein Lieblingsgetränk – ich glaubs ihm aufs Wort. Im Interview mit Radio NRJ kannte er aber wohl seinen eigenen Namen nicht mehr. Mit ungefähr 2,5 Promille markiert er allen jungen Kampftrinkern das Vorbild. TeleZüri dreht flott mit. Lieber Medienchef: Wo waren Sie? Hier stehen Sie in der Verantwortung. Bei allem Sauglattismo – das sind seltsame Signale an (jugendliche) Fans und Oeffentlichkeit.

2. Wer ist hier Wortführer?
Am Samstag-Nachmittag dann die grosse Sause auf dem Helvetia-Platz. Wer klopft die lautesten Sprüche? Ein Ersatzgoalie, der in dieser Meistersaison keine Sekunde durch Hechtsprünge, wohl aber durch eine lausige Fahrerflucht Medienpräsenz hatte. An die Clubleitung: Bravo, dass ihr dem Fehlbaren eine Chance gegeben habt. Gerade heute ist diese Loyalität lobenswert. Aber dem Kerli an der Meisterfeier derartige Präsenz bieten? Meine Empfehlung – s. Pkt. 3…

3. Koordiniert jubeln!
Schön, wenn Mannschaft und Staff ihre Freude vom Balkon aus auf den Helvetiaplatz schreien dürfen. Aber bitte ein bisschen mit Stil. So ist es LANGWEILIG. Mein Tipp an den Medienchef: Helfen Sie den Spielern bei öffentlichen Auftritten. Bestimmen Sie Hauptredner, Moderatoren, Einheizer, Nicht-Redner (s. Pkt. 2), etc. (Hannu hats übrigens super gemacht!). In einem kurzen 5-Minuten-Briefing besprechen Sie mit ihnen Do’s und Don’ts ihrer Auftritte. Ein Beispiel: KEINE Negativ-Parolen gegen GC und FCB vom Spieler-Balkon aus. Zuerst vom Balkon «Sch….-GC» rufen und dann via Präsident und Internet Null-Toleranz gegen Gewalt fordern? Da komm ich nicht mit.

Ihr merkt: Da gibt es viel Herzblut und Leidenschaft. Da gibt es aber auch den Wunsch nach Stil, Klugheit und professioneller Kommunikations-Beratung. Eine clevere nachhaltige Investition in die Zukunft.

(Bild: Videostill Yourube FCZ Meisterfeier Helvetiaplatz 2007)

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Beiträge

  • Das die Vereinsleitung des FC Zürich ein Problem mit der Kommunikation nach aussen oder zu den Fans hat bestreite ich auf keinen Fall. Möchte mich trotzdem zu deinen Punkten äussern.

    1. WORD… Hab mich tödlich darüber aufgeregt.

    2. Meines Wissen war es Andrea Guatelli der auf dem Balkon, sowie auch bei den Feierlichkeiten nach den Spielen am meisten Begeisterung ausstrahlte und nicht David da Costa.

    3. Scheiss GC, Scheiss Basel, sorry… aber eine Rivalität gehört nun mal dazu. Ist bei der Basler Cupfeier kein bisschen anders.

    Was weiter von einer unkoordinierten Medien Kommunikation die Rede sind z.b. die ungenauen News Meldungen auf fcz.ch, als ständiger Beobachter (RSS-Feed) werde ich laufen über neue News sowie auch Änderungen informiert. Interessant ist, wie schnell der FCZ auf Äusserungen in Fan Foren reagiert.

    Schau doch sonst mal auf meinem Blog vorbei: fczblog.ch -> ein Muss für jeden wahren FCZ Fan.

    Mit freundlichen Grüssen
    Silvan
    GEGEN DEN MODERNEN FUSSBALL!
    Herr Canepa, wir wollen kein R## B### Zürich

  • sali silvan. dein kommentar freut mich sehr. fast so sehr wie guatelli – SEIN engagement und SEINE titel-begeisterung war echt der hammer – er war für mich ein highlight und ich freue mich auf erste einsätze von ihm im goal. aber ich bleib dabei: da costa hätte da (aufm balkon) deutlich bescheidener bleiben sollen (pkt. 2.).
    Pkt. 3: NATÜRLICH brauchts rivalität. unbedingt und leidenschaftlich. da schlägt mein herz voll mit. aber ich bin innigster verfechter von positiv-gehepe FÜR den verein anstatt diesem dummen anti-gebrüll. davon hab ich so genug. ich träume von verhältnissen wie sie sich in den letzten jahren in england durchgesetzt haben. fans für ihren verein. nur dafür – und nicht gegen die anderen. (muss aufpassen, dass ich jetzt nicht zu weltverbesserisch werde ; ) ansonsten – bravo für den blog. da steckt viel arbeit dahinter. gruss – d