Fallen der Effizienz (2/4): Ständige Unterbrechungen

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business-meeting.jpgElf Minuten. So lange kann sich ein durchschnittlicher Büroarbeiter mit einem Thema beschäftigen, bevor er unterbrochen wird. Leider dauert es aber nach jeder Unterbrechung wieder zwischen vier und acht Minuten, bis er wieder konzentriert arbeiten kann.

Dies ein paar Kennzahlen aus Gloria Marks Unterbrechungs-Studie. Seit man bemerkt hat, dass ständige Unterbrechungen am Arbeitsplatz auch ökonomische Folgen haben, gibt es einige interessante Studien dazu. Zum Beispiel die vom New Yorker Forschungsunternehmen Basex. Das Fazit der Forscher: Durch die ständigen Unterbrechungen gehen pro Tag und Arbeitskraft zwei Stunden an Produktivität verloren. Zwei Stunden pro Tag – das macht einen Verlust von 588 Milliarden Dollar für die amerikanische Volkswirtschaft pro Jahr!

Doch zurück zu Gloria Marks. Interessant finde ich ihre folgende Thesen:
– Wenn man nicht unterbrochen wird, unterbricht man sich selber
– Je weniger man mit einer Aufgabe vorankommt, desto weniger bleibt man beim Thema

Es handelt sich hier um eine Art vorauseilende Unterbrechung, mit der wir uns unsere Konzentrationsphasen offenbar selbst zerstören. Gemäss Gloria Marks basiert diese „hausgemachte“ Unterbrechung auf der Erfahrung, dass nach jeder etwas länger andauernden Arbeitsphase sowieso gleich wieder eine Ablenkung folgt.

Die von Gloria Mark untersuchten Angestellten waren für durchschnittlich 11,7 Aufgaben zuständig. Das von ihr beobachtete Prinzip klingt irgendwie tragisch: „Je weniger einer in jeder einzelnen Aufgabe vorankommt, desto hektischer jongliert er die Dringlichkeiten. Die Arbeit kommt ihm immer anstrengender vor, sein Einsatz immer größer, während er immer schneller auf der Stelle tritt.“

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