Auf dem Buckel der Jugend wird zur Zeit von links bis rechts politisiert und polemisiert. Der gestrige Tagi tat nun, was eine gute Zeitung mehr tun müsste. Er fragte einen der nicht poltert, sondern der es besser weiss – und etwas macht.
Das Gespräch mit Olivier Guéniat (hier im DRS-Echo der Zeit vom 3.5.), Chef der Neuenburger Kriminalpolizei ist unaufgeregt, informativ und sachlich. Und das beste: Am Schluss des Gesprächs nennt er Massnahmen, die seinem Kanton einen Rückgang der Fälle um nicht weniger als 9%, von 24% auf 15% (Anteil der Minderjährigen an Tatverdächtigen) brachten:
Guéniat: «Im Kanton Neuenburg beschloss das Parlament 1999 dreizehn Massnahmen gegen die Jugendgewalt: Neue Hausreglemente und spezielle Interventionsteams in den Schulen, Mediatoren bei Konflikten zwischen Elternhaus und Schule, Gassenarbeiter mit Erziehungsaufgaben, die in Problemquartieren die Schulabbrecher und die obdachlosen Minderjährigen von der Strassen holen, etc. Das hat gewirkt: Seit 2001 ist in Neuenburg der Anteil der Minderjährigen an den Tatverdächtigen von 24 auf 15 Prozent gesunken.»
Von wegen Massnahmen: Gerne wird vergessen, dass 1000ende von jungen Menschen sehr kreativ und lustvoll mit ihrer Freizeit umgehen (s. Bild oben). Auf diesem Weg darum ein herzliches «Allzeit bereit» in die derzeitigen Pfadi-Sommerlager.