Die Kommunikation ist der Kern im Umgang mit Menschen. Eine klare Ausdrucksweise bedeutet oft auch, sich zu öffnen. Womit sich viele Menschen schwer tun. Macht das Wort «ich» statt «du» den Unterschied?
Für Thomas Gordon besteht die wirksame Kommunikation aus zwei Elementen:
1. klares Senden (wirksamer Ausdruck) und
2. genaues Empfangen (wirksamer Eindruck).
In jedem dieser Elemente ist ein anderes Risiko enthalten. Je weniger das innere Empfinden und die tatsächliche Botschaft des Senders übereinstimmen, desto grösser die Chance, dass der Empfänger missversteht. Deshalb sollen wir mit der Ich-Sprache und Ich-Botschaft kommunizieren.
Beispiel 1:
Jemand sagt: Du kommst immer zu spät.
Besser wäre: Ich verliere nicht gerne Zeit mit Warten.
Beispiel 2:
Jemand sagt: Du verärgerst den Kunden.
Besser wäre: Ich denke im Umgang mit Kunden kannst du dazulernen.
Wie kommt es bei Ihnen an? Ist es nicht ein Unterschied, wenn ich es so sage, wie es für MICH ist? Mit der Ich-Botschaft wird niemand beschuldigt, enttäuscht, verstimmt, analysiert. Damit komme ich schneller zu Lösungen und die Gegenpartei ist eher bereit, mit mir an etwas zu arbeiten. Aber: Reicht es, wenn wir nur die Wortwahl ändern und das Modell herunterspulen? Im besten Fall wird es verinnerlicht und lässt authentische Äusserungen dennoch zu.
Das Gordische-Modell ist ja nichts neues. Das hatte ja schon vor Jahren „gepredigt“. Es sind die Grundsätze von einem Feedback-Modell. Und noch eine Weisheit über das 4-Ohren/Schnäbel-Prinzip, welche ja genau dasselbe sagen. Grundsätzlich macht es Sinn, seine Ich-Gefühle für eine Situation darzulegen. Doch braucht es nciht manchmal auch mal harte Fakten – welche mit der Ich-Botschaft nur wenig gemein haben? Das Ziel der Botschaft sollte doch immer auch das Ziel der Aufgabe und Situation beinhalten. Tacheless ist nicht eine schweizerische Tugend – leider entziehen wir uns allzuoft den klaren Worten – man/frau will ja niemanden verletzen….
………Nachtrag……….. Gepredigt hat es Prof. Schulz von Thun. Ging irgenwie verloren.
@ERA: Den 4 Ohren und 4 Schnäbel habe ich einen Beitrag gewidmet:
https://bernet.ch/blog/index.php?s=schulz+von+thun&imageField=%3E
Und ich teile ihre Meinung, dass Klartext reden in vielen Fällen angebracht ist. Aber: C’est le ton qui fait la musique.
Das Kommunikationsmodell von Gordon ist reichlich veraltet. Es basiert nicht nur auf Schulz von Thun, sondern auch auf dem Sender/Empfänger-Modell von Shannon / Weaver. Dieses wurde für die Telekommunikation entwickelt (Sender-Codierung-Kanal-Decodierung-Empfänger). Nur lässt sich die Wirkung von Kommunikation und das Ankommen beim Empfänger nicht so einfach steuern…
Eigentlich basieren ja alle Modelle auf dem einen oder auch anderen. Einen grundsätzlichen neuen Ansatz finden wir leider keinen mehr oder weiss jmd. einen offensichtlich neuen Paradigma-Ansatz? Und dazwischen geschaltet (Sender-Botschaft-Empfänger, haben wir ja noch immer einen äussern Einfluss, welcher nie ausser acht gelassen werden darf. Nicht zu vergessen die psychologischen und kognitiven Faktoren und Essenzen eines jeden Senders/Empfängers.