Schon immer haben mich Bilder mit angezogenen Männern und ausgezogenen Frauen verwirrt. Und zwar so, dass mich keine andere Botschaft erreicht.
Letzte Woche ist mir das Motiv zweimal über den Weg gelaufen. Das erste Mal war es Werbung – für was nur? Vier Menschen waren auf einer sportlichen Bootsfahrt, die beiden Männer vollständig bekleidet, die beiden Frauen im Bikini. Das zweite Mal war es Manets «Dejeuner sur l’herbe» (siehe oben). Wenn ich solche Kompositionen sehe, beschäftigt mich stets ein Gedanke: Die müssen doch frieren. Es läuft meiner Erfahrung zuwider, dass sich Frauen ihrer Kleider entledigen, während Männer zugeknöpft bleiben. Frauen frieren bekanntlich schneller.
Nun gilt aber in der Kommunikation auch, mit dem Gewohnten zu brechen, um Aufmerksamtkeit zu erregen. Weil ich mich aber nie an ein Produkt oder eine Botschaft erinneren kann, vermute ich, dass ich nicht Zielgruppe bin. Ich hoffe es zumindest für die Werber. Oder waren es Werberinnen?