Staatschulden sind keine: US-Entwicklung seit 1950

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säulengrafikVor etwa einem Monat hat mich eine Zeitungsnotiz aufgeschreckt: 10.000 Milliarden Staatschuld in den USA? Wie ist denn dieser Betrag entstanden und was hat er zu bedeuten?

Die Meldung ging durch die Schweizer Medien, dass die öffentliche Verschuldung der USA per September erstmals über 10 000 Millionen Milliarden (Danke an Hannes Glaus für den Kommentar) Dollar liege. Davon werden 5 800 Millionen Milliarden von privaten Investoren gehalten, der Rest von anderen Staaten. Auf dieser Seite werden die Daten monatlich veröffentlicht. Der amerikanische Staat gibt dazu verschiedene Formen von Wertpapieren heraus, die als sehr sichere Anlage gelten – mehr dazu auf der FAQ-Seite der US Treasury selbst.

Nach weiteren Recherchen habe ich ein Excel-Sheet mit den historischen Daten gefunden und es aufbereitet (anklicken macht es noch grösser).

Öffentliche Verschuldung der USA 1950 - 2008

Wer hat in den 90er Jahren Gegensteuer gegeben? Clinton wars. Wikipedia hat mir mit einer Präsidentenliste geholfen, die sind jetzt auf der Zeitachse eingetragen. Reagan und Bush haben Gas gegeben. Erstaunt hat mich die zurückhaltende Entwicklung während des Vietnamkriegs, in der Ära Kennedy und Johnson. Bestimmt waren Kriege noch billiger und das grosse Deficit Spending hat dann die Ära Reagan gebracht.

Fazit: Auf den Schultern Barack Obamas lastet eine schwere Bürde. Die Staatsinterventionen aus der Finanzkrise sind noch nicht alle verbucht, wie ich annehme. Und eine rezessive Wirtschaft verlangt wieder nach staatlich finanzierten Ankurbelungsmassnahmen (dazu ein aktueller Economist-Artikel).

Hier liegt der kommunikativ interessante Aspekt: Staatsschulden sind keine Schulden. Zurückzahlen ist nicht vorgesehen. «Too big to fail» gilt für den Staat erst recht. Eine wichtige Kennzahl ist das Verhältnis dieser Schuld zum Bruttosozialprodukt, und da sieht Japan ganz wesentlich schlechter aus als die USA – siehe Liste auf diesem Wikipedia-Eintrag.

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