Die Zeit-Ausgabe nimmt in der Breite 80 cm auf meinem Pult ein. Gemessen am Format ist sie eine der grössten Zeitungen im deutschsprachigen Raum. Neu auch mit Schweiz-Seiten.
Die Wochenzeitung aus Hamburg, mit grösster nationaler Verbreitung in Deutschland und Hochburgen in Hamburg und Berlin, wird erfahrungsgemäss mehrmals weitergereicht und durchgeblättert. Auffallend für DIE ZEIT sind das, für Schweizer Verhältnisse, überdimensionierte Format und das schön gestaltete Magazin. Die liberale Zeitung möchte in der Schweiz die Leserzahlen erhöhen, und bedient uns neu mit Schweiz-Seiten. Bei mir kommt die Frage auf, will ich nun in der deutschen Zeitung über die Schweiz lesen?
Die sechs Schweiz-Seiten in der Ausgabe vom 4. Dezember bewerte ich als mittelmässig. Lustig sind die zwölf Lektionen: Schweizer Klischees auf den Punkt gebracht. Unnötig ist meiner Meinung nach der Artikel über Gondo: alter Kaffee (online nicht verfügbar). Giovanni di Lorenzo, Chefredaktor der Zeit, erklärt in einem Interview: „Die Schweiz-Seiten werden von Schweizern gemacht und erreichen Deutsche und Schweizer. Die Abonnemente sind national etwa halbe-halbe verteilt. Wir können beiden Lesergruppen etwas bieten.“ Er sieht das Zeitungsmachen als Medium für besseres Verständnis füreinander und orientiert sich am Grundsatz: Wider die Verdummung! Ein sehr sympathischer Mann.