In den letzten zwei Wochen vor der Abstimmung zur Erweiterung der Bilateralen Verträge macht auch der bernetblog ein wenig Politik. Mit einem Beitrag auf dem bilablog. Und ein eben erhaltenes Video ruft mich zum Mitmachen auf – gute Idee, schlechtes Drehbuch.
Die meisten werden ihre Couverts schon eingesandt haben. Jetzt geht es darum, die Unentschlossenen für sich zu gewinnen und die Abstinenten an die Urne zu locken. Für einmal engagiert sich auch der bernetblog politisch: Wir machen mit beim bilablog. Den Initiator Andreas Kyriacou haben wir am letzten blogcamp kennen gelernt. Seine Idee eines temporären Blogs für die Bilateralen finden wir unterstützenswert. Er hat es geschafft, eine ganze Reihe von Politiker/innen und Blogger/innen für die Idee zu gewinnen. Und wir haben uns entschieden, unseren Beitrag auf dem bilablog in französischer Sprache zu publizieren, voraussichtlich morgen Mittwoch. Hier auf dem bernetblog wird er dann zeitgleich freigeschaltet.
Personalisiertes Video: Aufwändig, witzig, ausufernd
Ganz witzig fand ich die Mail an mich mit dem Betreff «Marcel Bernet stürzt die Schweiz in tiefe Krise». Dazu ein Link auf eine News-Seite mit einem TV-Beitrag. Grafisch gut gemacht, mein Name gleich wieder auf dem Fernsehbild hinter dem früheren Tagesschau-Sprecher Charles Clerc. Das Ziel der Kampagne: Befürworter davon überzeugen, dass jede Stimme zählt. Das Tagesschau-Video enthält gut gemachte visuelle Effekte, wo immer wieder personalisiert «Marcel Bernet» auf Bannern und Plakaten prangt. Weil ich es eben verpennt hätte abzustimmen, sei die Sache mit einer einzigen Stimme abgelehnt worden. Schade: Das Video ist zu lange. Und es enthält peinlich gemachte Szenen mit der pflegebedürftigen Person, die nun alles alleine machen muss. Oder dem Büezer, der mit dicken schwarzen Schlieren auf der Stirn den Bettel hinwirft. Solche Tiefpunkte lassen mich beinahe vor dem witzigen Ausschnitt der Gebrüder Blocher aussteigen. Sie fordern mich nämlich auf, die Schweiz jetzt zu retten. Ganz bis ans Ende habe ich trotzdem nicht durchgehalten.
Eine gute Idee, viral gut aufgesetzt, mit grossem Aufwand. Bravo. Einzig beim Video gilt: Weniger wäre mehr gewesen.