(Pseudo-) Street-Art als Werbung

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Mein Berlin-Trip vom Wochenende war beeindruckend. Auch 20 Jahre nach dem Mauerfall zeigt sich hier der ganze menschliche Wahnsinn besonders deutlich. Überwältigt von den vielen spannenden Eindrücken bin ich einer speziellen Werbekampagne auf den Leim gekrochen.

Berlin ist voller Street-Art. Und doch: Gut gemachte Werke fallen auf. Kunst- und werbeaffine BerlinerInnen kennen die dreiäugigen Wesen längst. Bereits vor einem Jahr haben sie für den «OGO» geworben, ein Gerät für mobiles Instant Messaging (Chatten). Haus- und andere Wände in ganz Berlin sind mit gesprayten Sujets und Sprüchen wie «Don’t die – chat!», «Die Welt ist ein Chatroom» oder «Sag was du willst – aber sag es mit OGO». Und mit der zugehörigen URL.

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Eine grosse Sammlung der Sujets ist auf Flickr abgebildet. Ich habe mir in einem  Buchladen sogar ein Postkartenmotiv der Männchen gekauft. Ohne zu wissen, dass und für was es wirbt. Und kam der Sache erst durch einen Hinweis auf die Schliche. Ein Makel an der kreativen Geschichte soll sein, dass nur ein Teil der Hausbesitzer ihr Einverständnis für die Werbepräsenz gegeben hatten – was in der Blogosphäre Unmut provozierte. Der Wikipedia-Eintrag dagegen spricht von Bewilligungen auf 120 Hauswänden. Die Dreiäugigen sind heute noch präsent und erregen offensichtlich Aufmerksamkeit – so nachhaltig zu Kommunizieren ist hohe Kunst.

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Beiträge

  • Berlin ist nicht gerade bekannt üppig viel Geld für Jugendprojekte auszugeben und wenn mal Geld in die Hand genommen wird um Jugendlichen Freiraum für ihre Hobbies, in dem Fall Wände für Street Art, zu schaffen und diese Flächen durch Firmen für kostenlose/günstige Werbezwecke genutzt werden (nicht nur OGO) dann finde ich das schon ziemlich daneben.