Die Schweinegrippe kommt vermutlich weniger apokalyptisch über uns als befürchtet. Vielleicht auch dank guter Prävention. Das Thema bleibt aber in den Medien.
Beispielsweise im «Bund», der über den Ärger der Schweinezüchter berichtet. Diese sind für ein anderes Wording und wollen mit der «Mexikanischen Grippe» den Schwarzen Peter weitergeben. Der Artikel ist aber gleichzeitig ein (Ringel-)Schwanzbeisser: Sechs Mal kommt «Schweinegrippe» darin vor.
Falls jemand weiss, wie man in einem solchen Fall das Wording ändern könnte, bin ich gespannt. Mir fällt für diese Dimension nichts mehr ein. Im Beispiel der Schweinezüchter hätte man immerhin versuchen können, Schaden zu begrenzen und auf das Interview zu verzichten.
Eine unterhaltsame Analyse zu den Medien und der Seuche bietet SWINE FLU!!! von Mike Booth.
Stelle einem Bekannten mal folgende Frage:
„Auf der Welt leben 6′750′000′000 Menschen. Wenn nun innerhalb eines Monats zwölf dieser 6′750′000′000 Menschen an einer bestimmten Krankheit sterben, hättest du dann Angst vor dieser Krankeit?“
Er wird laut lachen und verneinen. Dann erwähne die Schweinegrippe…
Ich denke, was A/H1N1 anbelangt, wurde von vielen Seiten überreagiert. Es ist zwar wichtig, dass man informiert, aber man sollte nicht gleich Teile der Bevölkerung in Panik versetzen.
Deshalb gefällt mir das Video sehr gut! 😉
Habe auch einen Artikel zum Thema geschrieben und das Video dort verwendet.
@Andreas Hobi: Mike Booth hat noch andere gute Filmchen. Facebook ist ein Favorit von mir.
Jeder Film, welcher eine Krankheit ins Lächerliche zieht, die aber tödlich enden kann, ist ganz einfach dumm.
Die Anzahl Todesfälle spielt dabei keine Rolle. Genauso wie jeder Unfalltote einer zuviel ist, ist auch jeder Grippetote einer zuviel. Die Angehörigen der Verstorbenen denken da gewiss gleich.
Ist es die vielbesagte amerikanische Oberflächlichkeit, welche die Anzahl Todesfälle auf eine abstrakte Zahl reduzieren ohne die dahinter stehenden Schiksale genauer zu kennen?
@ Andreas
Von Panik kann keine Rede sein. Hierzulande hat man sehr gut informiert und teilweise nicht so gut reagiert, was jedoch immer glimpflich ablief. Die grösste Gefahr einer Vireninfektion geht zudem selten vom Virus selber aus, sondern von der Unachtsamkeit des Virenträgers.
Gerade Du als Zugbegleiter bist täglich den niesenden und hustenden Kunden und den nicht besonders sauberen Zügen ausgesetzt. Es wäre wesentlich angenehmer, wenn Herr und Frau Schweizer in den Zügen a) ihren „Dreck“ nicht einfach liegen liessen und b) etwas häufiger die Hände waschen würden…
Zur eigentlichen Frage:
Was uns bis heute vorenthalten wurde, ist der Ursprung dieses Begriffs. War es ein mexikanischer Arzt, der in der Lokalpresse zum ersten Mal von „Schweinegrippe“ sprach und dies dann seine weitere Verbreitung in den nationalen und internationlen Medien fand? Oder wurde der Begriff in Mexiko bewusst verwendet, weil sich so die dort lebenden Menschen eher etwas vorstellen konnten als wenn von „A(H1N1)“ die Rede gewesen wäre?
In jedem Fall scheint mir Ersterwähnung fürs zukünftig verwendete Wording besonders relevant, insbesondere da heutzutag das Internet ja quasi nichts vergisst…
Vielleicht funktioniert die Namensgebung bei den Seuchen bald wie beim Wetter. Da haben beispielsweise die Feministinnen durchgesetzt, dass nicht nur Frauennamen verwendet werden; hier beschrieben http://www.met.fu-berlin.de/wetterpate/historie/
@ Sonja Stiegelbauer
Demnach würden für derartige Grippen-Vorkommen Tierbezeichnungen vergeben. Die Mozarella-Hersteller werden aber keine Freude haben, wenn nächstens die „Büffelgrippe“ dran ist… 😉
Interessanter Artikel. Hier mal einige Infos darüber, was uns die Schweinegrippe eigentlich so kostet: http://www.finanzen-forum.net/krankenversicherungen-f21/was-kostet-uns-die-schweinegrippe–t22.html