Es gibt sie überall, die kleinen (und grösseren) Misserfolge. Beruflich wie privat. Sie finden täglich statt in Radio, TV und Zeitung. Die Businesswelt spricht aber ungern darüber. Warum? Eine Konferenz in Köln nimmt sich dem Thema an.
Es ist eine Binsenweisheit: Aus Fehlern und Misserfolgen lernt man. Weil zwar alle davon reden, es dann aber nicht umsetzen. Wer nennt schon in einem Vortrag, einer Präsentation, einem Interview seine grössten Misserfolge und was er daraus gelernt hat. Anders will das die Kölner «Konferenz der Misserfolge» vom 16. Juni handhaben. Die Rednerliste tönt spannend: Dieter Funk, DJ und Sonnenbrillendesigner berichtet, wie er mehrere Firmen, seine Beziehung und viel Geld in den Sand gesetzt hatte. Und Führungskräfte von BASF und IBM erzählen, wo es bei aufwändig durchorganisierten Grossunternehmen harzen kann.
Was ist ein Misserfolg? Und wie gehen wir damit um?
Ganz zuerst eine Frage der Definition. Sucht man die Gründe bei sich selber oder immer nur bei anderen? War man erfolgreich aufgrund einer tollen Tagesform oder misslang der Auftritt aus Zufall oder Pech? Ich meine: Ganz am Anfang des Prozesses steht der eigene Wille zur – manchmal schmerzhaften – Reflektion, gefolgt vom Dialog mit den Beteiligten und schliesslich der Konsequenz in der Umsetzung von Verbesserungs-Massnahmen. Und dann kann man ein nächstes Mal wieder brillieren oder halt noch einmal stolpern, im besten Fall über einen anderen Stein.
Danke an den Journalisten Andreas Güntert für den Tipp zur Misserfolgs-Konferenz. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse der Konferenz.
«Wenn man erfolgreich ist, dann überschlagen sich die Freunde.
Aber erst wenn man einen Misserfolg hat, freuen sie sich wirklich.»
Harry S. Truman, 1884 – 1972, US-Präsident
Lektürentipp:
«Optimismus und Pessimismus – wie wir uns Misserfolg erklären»