Greenwashing oder Grünfärberei bezichtigt Politiker und Unternehmen mit Hilfe der PR Dinge ökologischer zu verkaufen als sie sind.
Das kritisierte Verhalten reicht vom Hochspielen einer Nebensache bis zur Manipulation. Ob im Wikipedia-Artikel, auf den Webseiten von PR-Watch oder des Klima-Lügendetektors: Public Relations erscheint dabei als etwas grundsätzlich Schlechtes.
Hier sollten wir PR-Leute aus Unternehmen und Agenturen uns wehren und immer wieder auch PR für die PR machen. Zeigen, dass PR ein Kommunikationsmittel ist und erst ihr Einsatz bestimmt, ob sie gut oder schlecht ist. Vielleicht wäre schon etwas erreicht, wenn wir mehr über die verschiedenen Aspekte unserer Arbeit reden würden: beispielsweise über Medienarbeit, interne Kommunikation, Krisenkommunikation, Internetauftritte oder Blogs. Und dies als PR benennen.
Konkret zum Thema Greenwashing: Nachhaltigkeit zu kommunizieren ist heute auch PR-Aufgabe. Wie wir das als PR-BeraterInnen tun, hängt von unserer eigenen politischen Einstellung und von ökonomischen Faktoren ab. Als Profis müssen wir aber immer abraten von Massnahmen, die Sprengstoff bergen. Unser Rat darf nicht lauten, Bomben grün anzumalen, sondern sie zu entschärfen.
Buchempfehlungen zum Thema – beide sind amüsant zu lesen:
Grün, grün, grün ist alles, was wir kaufen
Thank you for smoking
Bei Ihrem eigenen „Greenwashing“ wünsche ich Ihnen viel Glück. Dennoch ist der Versuch, das Bild von PR-Arbeit mit Kommunikation zu verbessern wohl zum Scheitern verurteilt – aus naheliegenden Gründen. So wie in einem Prozess ein Verteidiger versuchen *muss*, einen Verklagten ins bestmögliche Licht zu stellen, so ist die Aufgabe eines PR-Profis, zweifelhafte Entscheidungen ihres Arbeitgebers zu rechtfertigen bzw. deren negativen Folgen zu minimieren. Das ist ein wichtiger Teil Ihrer Pflichten, so unangenehm diese Aufgabe auch sein mag.
Der Versuch, Ihr Beruf grundsätzlich anders darzustellen als er ist, würde also lediglich Sarkasmus auslösen, zumal auf beider Seiten der Barrikade allen klar ist, wie PR-Arbeit in delikaten Situationen funktioniert. Es wäre wohl hilfreicher, Ihre leider manchmal unappetliche Rolle einzugestehen und damit eine ehrliche und offene Debatte über mögliche Lösungen anzuregen, statt sich den Kopf über mögliche Polier-Strategien zu zerbrechen.
Freundliche Grüsse
FF
Es ist schon verrückt, was Politiker für Unternehmen decken und gleichzeitig darauf stolz sind, das Sie einmal pro Jahr mit dem Fahrrad zum Sit In ins Parlament kommen. Dabei werden Sie sicher 500m weiter vom staatlich bezahlten Chauffeur abgeholt. In den Medien kann diese Situation so halt wahnsinnig schön dargestellt werden. Was die Politik freilich nutzt.