Positiv aufgenommen wurde er, der neu gewandete Jubiläumsblick – 50 Jahre feierte er gestern und sein neues Grossformat. Stimmen aus dem Meinungswald.
«Die Feierstimmung im neuen «Blick» liess keinen Platz für aufregende Geschichten über Kriminalfälle, Sex oder Politik. Neu darf auf Seite 1 jeweils eine junge Frau nackte Haut zeigen, wobei das alles – gemessen an den heutigen Sitten – ziemlich züchtig wirkt.»
Neue Zürcher Zeitung NZZ
«Im Gegensatz zu «Bild» in Deutschland hat «Blick» weder die Regionalisierung noch die «line extension» (Markenerweiterung in Richtung Frauen, Sport, Computer, Auto …) geschafft. Aber noch immer ist er eine der stärksten Medienmarken der Schweiz. Jetzt hofft das reife Geburtstagskind dem Altern zu entgehen, indem es sich als Dachmarke eines Verbunds mit Abend-, SonntagsZeitung und Online aufstellt. Der Erfolg ist möglich, aber unsicher. Wie fast alles in der Medienwelt.»
Karl Lüönd in 20Minuten
«Was der neue alte Blick nun verzogen hat, ist eigentlich ein „no brainer“ und wusste jeder der sich mit Marketing und Medien beschäftigt. Weshalb Ringier so lange zugewartet hat und Experimente mit Tabloid und „linkem“ Boulevard Journalismus gemacht hat, ist schon ziemlich unverständlich.»
Leserkommentator Urs Jaermann auf nzz.ch
«hab mir heute im #coop ein #blick gekauft – find das neue format voll gut – beim inhalt hat sich nix geändert, tja.»
Twitter-Kommentar von @FLOG
«Früher, und ich meine wirklich früher, war das Layout klar und prägnant. Der Inhalt auch. Heute ist es bunt und flauschig. Adjektive, die leider auch auf den Inhalt zutreffen.»
Leserkommentator Thomas Engeli auf persoenlich.com
«Diese Rückkehr ist ein Akt der Verzweiflung: Dem «Blick» geht es elend. Seine Leser altern, seine Inserate wandern ins Internet. Dieser Misserfolg ist die Strafe für den enormen Erfolg: Mit 50 Jahren Mord, Sex und Cipollata-Prominenten hat der «Blick» überzeugt. Alle, die früher die Nase rümpften, haben gelernt. TV, Presse, das Netz: Sie alle kümmern sich breit um das rohe Leben.»
Constantin Seibt im Tages-Anzeiger
Allenthalben also recht gutgemeint, die Beurteilungen der neuen alten Zeitung. Ich bleibe auch nach Ausgabe 2 bei der enthusiastischen Prophezeiung von 10% Wachstum in Jahresfrist. Wir bleiben dran…
zum Kommentar von Karl Lüönd, 20Minuten: Die Regionen der Bildzeitung sind fast so gross wie die ganze Deutschschweiz.