Werden Texte am Bildschirm gelesen oder ausgedruckt? Wie hat sich das Leseverhalten verändert und wie werden Webseiten wahrgenommen?
Am Bildschirm werden Texte gescannt. Trifft diese Aussage 2010 noch zu? Hat sich im Zeitalter von Blogs, Twitter und Facebook das Leseverhalten verändert? Diese Fragen stellte sich eResult und führte eine Studie mit 600 Personen durch. Fazit daraus: Formal gut gestaltete und klar strukturierte Texte werden von 83% am Bildschirm gelesen. Sechs von zehn Webnutzern lesen immer öfters am Bildschirm. Meine Gedanken: Den mobilen Geräten stehen keine Drucker zur Verfügung – dies ein Grund für die wachsende Lesebereitschaft am Bildschirm?
Weiterführende Antworten könnten nachstehende Erkenntisse einer Studie liefern. Von MediaAnalyzer «Wie werden Websites wahrgenommen»:
Bild vor Text-Effekt
Im Durchschnitt bestehen Webseiten aus 63% Text und 37% Grafik. Beide Inhalte erhalten ungefährt 50% aller Klicks. Bilder werden demzufolge mehr beachtet als Texte. Wobei nach ungefähr fünf Sekunden der Text verstärkt beachtet wird.
Geographische Analyse
Menschen beachten auf Webseiten besonders stark die linken und oberen Regionen. Informationen, die rechts oder unten stehen, werden übersehen. Nachstehend eine Darstellung des Zeitverlaufs/Klickhäufigkeit von den 150 Probanden. Der rote Punkt zeigt die Augenführung und Fixpunkte auf einer Webseite (blau):
Geschlechterunterschied
Frauen achten stärker auf die Navigation und Text, Männer stärker auf Fotos.
Demzufolge werden von Männern auf den iPhones vorallem Fotos angeschaut und von Frauen kurze Texte gelesen. Können Sie das bestätigen?
Diese Studie habe ich schon vor ca 7 Jahren einmal in die Finger bekommen und sage dazu folgendes:
Wieso wird der Blickverlauf einer Seite verallgemeintert? Es kommt doch auf die Seite selber an die angeschaut wird, wie diese aufgebaut wird – dem folgt der Blick und nicht umgekehrt.
Aber zugegeben, ich habe diese blöde Schlussfolgerung auch gemacht, da sie populär ist und etwas zementieren will das man für richtig hält.
Danke für die Grundlagenarbeit! Hätte aber nicht gedacht, dass die Blicke zuletzt auf den Content gehen.