Was ist eigentlich: … ein/e PR-Berater/in?

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«Papi, was arbeitest du?» Immer wieder fragen das meine Töchter (9 und 6). Dann beginnt das Ringen um die kindgerechte Erklärung. Einfacher machte es mir das schriftliche Berufsportrait über den «PR-Berater».

Es wurde Ende 2009 im Themen-Magazin «Chancen in Beruf und Arbeit – Marketing, Werbung, PR» (Link Bestellung, PDF-Auszug via Scribd s. auch unten) veröffentlicht. Darin abgebildet mein Werdegang und die persönliche Berufssicht als eine Facette unseres spannenden Arbeitsfeldes. Ein Zitat wird hervorgehoben: «Wir sind das Sprachrohr eines Unternehmens». Aus Sicht des externen Beraters stimmt dies nur bedingt. Das «Sprachrohr» sitzt im Idealfall ja im Unternehmen selber.

Ergänzend sehe ich heute diese drei Fähigkeiten als «Muss» für PR-Berater/innen:

Zuhören
Was braucht mein Gegenüber (egal ob Autraggebende, Medienschaffende oder andere Dialoggruppe)? Wo liegt «des Pudels Kern»? Was interessiert die relevante Bezugsgruppe? Was ist wichtig für den strategischen Gesamtblick?

Eindampfen
Immer wieder – nicht nur im Bernetblog – kochen wir eine Fülle von Infozutaten zur würzigen Bouillon ein. Und hoffen, dass diese unseren Gästen (inklusive Auftraggebern) schmeckt. Und dass sie der Sache gut tut. Wer was vom (Ein)Kochen versteht weiss, wie schwer das sein kann.

Umsetzen
Kommunikation ist Handwerk. Wir müssen die wichtigen Kniffs und Tricks aus dem Effeff beherrschen. Beim (Web)Texten, Layouten, Webdesignen, Schulen, undsofort. Ich mag diesen praktisch pragmatischen Teil.

Meine Kinder werden wohl auch in 20 Jahren noch ein verschwommenes Berufsbild ihres Vaters haben. Und nicht nur sie – selbst für uns «Betroffene» ist das Tempo des Wandels so rasend, dass die Konturen mitunter verschwimmen. Es bleibt spannend.

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Beiträge

  • Danke Dominik für den Pass. Ich habe das ‚Problem‘ auch immer wieder. Besonders gegenüber Marketingleuten, von deren Profil ich mich deutlich abgrenzen möchte. So braucht unser Beruf heute z.B. auch Sozialkompetenz, Flexibilität, vernetztes Denken und Handeln, Aufrichtigkeit und weit mehr Eigenverantwortung als früher. Und dann fange ich meistens an über die ’neue‘ Art PR zu referieren, wie sie leider noch nicht gelehrt wird. Arbeiten wir also weiter an den Werten.

  • hi su. wie’s so schön heisst im theorieheftli:

    «PR ist das management ALLER kommunikationsaufgaben einer organisation mit ihren bezugsgruppen.»

    und dass die pr-heinis dann überall reinreden, wird natürlich da und dort nicht gern gesehen bzw. gehört : )

  • Lieber Herr Allemann

    Es kann nicht genug dafür getan werden, dass PR nicht mit Press Relations gleichgesetzt wird – nun denn heute können sich auch die heirarchisch organisierten Unternehmen der Demokratisierung in der Kommunikation und somit dem umfassenden Beziehungsmanagament nicht mehr verschliessen – ein schöne Zeit:)

    Herzlich Martin Zahner

  • WIE WAHR!

    wie unglaublich oft habe ich diese „verwechslung“ schon von leuten aus den EIGENEN REIHEN gehört. es ist fürchterlich. und schlimmer: noch sehe ich wenig besserung. das ist härtestes verständnis-granit! aber: wir alle arbeit dran.

    danke für den input. gruess!

  • Für mich gehören diese Kompetenzen wie „Zuhören und Eindampfen“ eigentlich zu den grundlegenden Fähigkeiten für jeden der Dienstleistungen anbietet oder neue Dinge erschaffen will.
    Wie euer Berufsbild schon zeigt gibt es einen Mangel an dieses Fähigkeiten und deswegen kann man sich mit ihnen Abgrenzen.

  • stimmt. zuhören und eindampfen gehört beispielsweise auch in alle verkaufs- oder pflegeberufe. mir fällt aber auf, dass grad im (pr-)beraterjob diese kompetenzen gerne überhüpft werden. und zuerst beraten oder kommuniziert wird – und erst dann zugehört.

    und es stimmt auch: darum kann sich heute in der kommunikation profilieren, wer zuerst besser zugehört hat. und dann sauber eingedampft.