Konzentrationskiller E-Mail

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Das Bild zeigt eine Leselupe über dem Wort Focus.

Mehr als 210 Milliarden E-Mails werden täglich verschickt. Wie wirkt sich die E-Mail-Flut auf die Konzentration aus, und was können Sie dagegen tun?

Ein Artikel im Harvard Business Manager beschreibt in drei Teilen, wie Sie sich selbst und Ihren Mitarbeitern beim täglichen Kampf mit E-Mail & Co. helfen. Beschrieben wird der alltägliche Stress von Mitarbeitern, die sich mit E-Mails, Newslettern etc. überfordert fühlen.

Ein paar Zahlen aus dem erwähnten Artikel Das Recht auf Ruhe, die nachdenklich stimmen:

  • Eine Studie, die AOL 2008 unter 4000 E-Mail-Nutzern in den Vereinigten Staaten durchgeführt hat, ergab: 46 % der Befragten waren E-Mail-süchtig.
    Fast 60 % der Nutzer riefen ihre E-Mails im Bad ab, 15 % in der Kirche. Und 11 % hatten heimlich die Nachrichten ihres Ehepartners oder eines anderen Familienmitglieds gelesen (was wohl mehr mit Eifer-Sucht zu tun hat als mit E-Mail-Sucht …).
  • Laut einer Studie von Microsoft-Mitarbeitern, die die E-Mail Gewohnheiten ihrer Kollegen studierten, dauerte es durchschnittlich 24 Minuten nach einer Unterbrechung durch eine E-Mail-Benachrichtigung, bis die vorherige Aufgabe wieder aufgenommen wurde.
  • Intel-Forscher Nathan Zeldes und zwei seiner Kollegen haben berechnet, dass sich bei Intel die Kosten, die durch die Bearbeitung unnötiger E-Mails, die Rückkehr zur eigentlichen Arbeit und die dadurch verringerte Leistungsfähigkeit entstehen, auf fast 1 Million Dollar belaufen.

Bemailt oder bekifft?
Focus Online berichtet von einem Experiment, an dem ich auch gerne teilgenommen hätte: Um zu wissen, welche Auswirkungen die digitalen Dauerbotschaften auf die Konzentration haben, liessen Forscher des Londoner King’s College die eine Hälfte ihrer Versuchspersonen Marihuana rauchen, die andere eingehende E-Mails bearbeiten. Ergebnis: Die bekifften Probanden schnitten beim Lösen von Aufgaben weitaus besser ab als die bemailten. Einen temporären Verlust von rund zehn IQ-Punkten durch den Konzentrationskiller E-Mail hält der Psychologe Glenn Wilson für «äusserst realistisch».

Maximal fünf Sätze
Was nun? Paul Hemp, Autor von Ein Recht auf Ruhe hält nicht zurück mit Rat und Abhilfe. Am besten gefallen haben mir diese Tipps:

  • Eine Firma könnte einen E-Mail-freien Vormittag einführen. Ein Verbot von internen, jedoch nicht externen E-Mails (und vielleicht Anrufen, Instant Messaging und Gelegenheitsbesuchen im Büro). Das Ziel: einen längeren Zeitraum zu schaffen, in dem relativ ungestört gearbeitet werden kann.
  • Oder Five.sentences.es: Diese Website enthält nur eine Botschaft an die Menschheit. Sie hilft, E-Mails künftig ohne Verzögerung zu beantworten. Dort wird gefordert, sich persönlich aufzuerlegen, dass alle E-Mail-Antworten, egal wer der Empfänger ist oder zu welchem Thema, maximal fünf Sätze enthalten dürfen.

Mehr zum Thema:

Mehr Erfolg mit E-Mailings, Checkliste Bernet_PR

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