Politik im Netz: SMS-Dienst für US-Wähler

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Amerikanische Wahl-ButtonsHeute wählt Amerika. Laut einem Bericht des New Organizing Institute verpassten rund 1.9 Millionen Menschen beim letzten Mal ihre Wahlgelegenheit. Sie wussten schlicht nicht, wo sich das nächste Wahllokal befindet. Abhilfe schafft ein SMS-Service.

Mit dem «Mobile Polling Place Locator» erhält der Wähler via SMS Informationen zum nächstgelegenen Wahllokal. Er sendet die Frage «wo» an die vorgegebene Nummer. Der Service fragt nach der Adresse des Wählers und versorgt ihn anschliessend mit der gewünschten Information. Der Dienst von Mobile Commons ist gratis und verfügt auch über eine spanische Sprachversion. Eine wichtige Eigenschaft, da der Anteil an hispanischen Wählern stetig zunimmt. Ben Stein, Technischer Direktor bei Mobile Commons sagt, dass 93 Prozent der Wahlberechtigten ein Handy besitzen, aber weit weniger online sind. Durch den SMS-Dienst will er den Wähleranteil erhöhen.

Mobile Polling Place Locator

Einheitliches Daten-Kleid
Bis der SMS-Service endlich geboren war, brauchte es viel Fleissarbeit. In einem ersten Schritt mussten die Adressen der Wahllokale zusammengetragen werden. Diese Informationen verwalten in Amerika individuelle Wähler-Gremien und sind nicht zentral verfügbar. Das unabhängige «Voting Information Project» des Pew Center on the States nahm sich dieser Aufgabe an und erfasste die Daten in einem einheitlichen Format. Heute sind diese Daten öffentlich und gratis abrufbar.

SMS vs. Online
Nicht nur Mobile Commons benutzt die Datensammlung vom «Voting Information Project». Auch Google’s Election Center Applikation, die mit Google Maps das nächste Wahllokal anzeigt, arbeitet mit der gleichen Datenquelle. Google bietet diesen Dienst für Internet-User auch auf einer Webseite an.

Ich finde den SMS-Service genial. Er ist einfach in der Handhabung und setzt bloss ein gewöhnliches Handy voraus. Die Google App hingegen hat eine viel niedrigere Reichweite. Laut dem amerikanischen Marktforschungsdienst comScore.com sind nur knapp 43 Prozent der Amerikaner Smartphone-Besitzer.

Dass die Schweiz keine der beiden Dienste braucht, liegt an der Überschaubarkeit unseres Landes.  Aber nicht nur die USA muss um Wähleranteil kämpfen. Auch hierzulande ist dies immer wieder ein Thema. Seit der Einführung der brieflichen Abstimmung ist der Eidgenossenschaft meine Stimme sicher.


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