Fasnacht online: Basler die Grössten

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Fasnachtsmonster aus LuzernFür den heutigen Faschingsdienstag* habe ich mir angesehen, wie sich die Schweizer Fasnächtler aus den Hochburgen Luzern, Bern und Basel im Web darstellen.

Für diesen Vergleich wäre es auch interessant gewesen, die eingesetzten Ressourcen zu kennen. Wieviel übernehmen die Städte, wieviel die Sponsoren und wieviel ist unbezahlte Arbeit? Und bevor man zuviel in Kommunikationsaktivitäten investiert, sollte man bedenken: Wahre Fasnächtler sind intrinsisch für ihre Fasnacht motiviert.

Luzern
Eine eher nüchterne Startseite für alle, die wissen wollen, wann was losgeht. Praktisch ist der Stadtplan mit dem Umzug oder besser der Tagwach. Dass man zuerst an die Einheimischen denkt, zeigt die Reihenfolge im Menu: Der VBL-Fahrplan vor den nationalen Verbindungen und zuunterst die Unterkünfte. Weitere Infos für Unkundige sind gut zu finden. Allerdings ist die Präsentation etwas sachlich; die Fotogalerie von 2009. Interaktiv ist einzig die eher versteckte Umfrage an die aktiven Fasnächtler zu ihrem Konsum. «Kontakt» habe ich gar nicht gefunden.

Bern
Hier geht es bunt zu. Auf der Startseite wimmelt es von Ankündigungen, darunter der Hinweis auf den Facebook-Auftritt. Von der Startseite weg führt das Menü zu Mitgliedern, Vorstand und «FasmacherInnen» sowie zum Shop für Plaketten und Plakate. Das Gefühl, dass der Verein etwas sehr im Mittelpunkt steht bestätigt die Technik: Die Unterseite «Verein» ist auch die Startseite. Dialog mit den Fans gibt es auf Facebook.

Basel
Die Basler haben die Fasnacht für sich gepachtet – zumindest im Namen der Webseite fasnacht.ch. Die Startseite mit einem Text übers Drummeli hält sich nicht mit Erklärungen für Einsteiger und Auswärtige auf. Der Service für alle, die mitmachen (dürfen) steht im Zentrum: RSS-Feed, Twitter, Facebook und Podcasts im Dienst der Fasnacht. Nützlich für Süchtige sind der Countdown bis zem Morgestraich und der Morgestraich-Rächner – damit die nächsten Fasnachtsjahrzehnte geplant werden können. Der Service reicht vom Newsletter bis zum Hinweis auf Radio- und TV-Sendungen. Die Basler gehören online zu den Pionieren. Gemäss Selbstdeklaration seit 1995 im Web. Auf Facebook haben die Basler 1’300 Fans.

Sympathisch finde ich bei allen, dass die Hauptzielgruppe nicht Touristen, sondern Fasnächtler sind. Damit befolgen auch die Närrischen die goldene PR-Regel intern zuerst.

*) letztes karnevalistisches Aufbäumen in Bayern

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Beiträge

  • Was zu Basel: Viele Infos fürs Publikum der Basler Fasnacht finden sich hier: fasnachts-comite.ch

    Noch was: Echtes Sponsoring ist an der Basler Fasnacht ein No-Go. Werbegeld in die Fasnacht als Event zu investieren ist ziemlich schwierig, fast unmöglich. Ausser vielleicht als Medien- oder Logistikpartner des Comitées oder eines Vorfasnachtsevents. Keine Clique würde mit einem Sponsorenlogo unterwegs sein oder Flyer einer Firma verteilen, geht gar nicht. Gegen Spenden wehrt sich aber kaum jemand…
    …weil: Den Hauptteil der Kosten der Basler Fasnacht bestreiten die Aktiven selbst, ein weiterer grosser Teil der Kosten wird durch den Verkauf der Fasnachtsblaggedde gedeckt, der vom Fasnachtscomité organisiert wird. Ein Teil der Einnahmen geht an die Verkäufer (Vereine) und ein anderer wird nachher nach einem Subventionsschlüssel an die Fasnachtvereine verteilt.

    Klar ist die Basler Fasnacht ein Wirtschaftsfaktor für Basel, es gibt dahingehend auch eine Studie.