Die Jugend kommuniziert im Web, ist konstant online und informiert sich nur dort. Jedes Klischee mag einen wahren Kern haben. Aber hart auf hart: Wem vertrauen Junge, wenn sich die Informationen widersprechen? Der gedruckten Tageszeitung, gefolgt von TV und Radio. Und auch beim Schlusslicht Web gibt es interessante Erkenntnisse.
«Stell Dir vor, Du wirst im Radio, im TV, in Tageszeitungen oder im Internet über dasselbe Ereignis informiert. Die Berichte widersprechen sich aber oder sind voneinander verschieden. Wem vertraust Du am ehesten?». Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren wählen mit deutlichem Abstand die Tageszeitung zum vertrauenswürdigsten Kanal. Deutlich davon entfernt liegt das Fernsehen auf dem zweiten Platz, noch vor Radio und Web.
Alles wird digital – aber Herkömmliches bringt Vertrauen
Bemerkenswert: Diese Werte werden seit 2005 erhoben – sie entwickeln sich nur unwesentlich. Einzig das Radio hat sieben Prozentpunkte dazugewonnen (2005: 10 Prozent). Die Studienautoren schliessen aus diesen Antworten eine, trotz Digitalisierung des Alltags, überaus konservative Informationsbewertung der Jugend.
Was sind die am häufigsten genannten Online-Quellen? Es führt mit Spiegel Online (16%) ein heimisches journalistisches Produkt. Gleichauf liegt mit Google ein algorithmisch erstellter Newsfeed. Unweit davon weg liegen Wikipedia (15%), Facebook und verschiedene E-Mail Provider mit je elf Prozent, gefolgt von YouTube (9%) und den Online-Auftritten von Regionalzeitungen (Süddeutsche, FAZ, Zeit, 8%).
Beim Vertrauen gewinnt die gedruckte Tageszeitung. Aber wie oft findet sie den Weg in die Hände junger Leser?
Die Studienreihe JIM (Jugend, Information, (Multi-) Media) wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest seit 1998 jährlich in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk durchgeführt. Die ganze Studie im Überblick, Download oder via Yumpu.
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