Offliner braucht es: Buchtipp «Offliner – die Gegenkultur der Digitalisierung»

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Offliner sind gegen die Digitalisierung und gegen Unternehmen, die sich dadurch Vorteile verschaffen. Auf die Produkte der Digitalisierung verzichten sie deswegen nicht. Sie wollen aber Einfluss auf die Entwicklung nehmen. Wer die Offliner sind und wofür sie ankämpfen, fasst dieser Beitrag zusammen. 

Während die Digitalisierung mit Versprechen wie Schnelligkeit, Langzeitarchivierung, Transparenz etc. rasant vorangetrieben wird, gibt es vermehrt auch Gegner der Bewegung. Joël-Luc Cachelin, Gründer des Think-Tanks Wissensfabrik schreibt in seinem neuen Buch über die «Offliner – die Gegenkultur der Digitalisierung». Uns vom bernetblog interessiert, welchen Wert diese Interessengruppe für die Gesellschaft haben.

Online Offliner wollen mitwirken
Anders als man es vermuten würde, nutzen die Offliner das Internet. Sie sind Mitdenker aus Politik, Wirtschaft, Technologie und Gesellschaft und nicht per se gegen die Digitalisierung. Lediglich gegen einige Aspekte kämpfen sie an. Und damit wollen sie bei der Entwicklung der Digitalisierung mitwirken.

Für ausgeglichene Kräfteverhältnisse
Offliner wollen verhindern, dass nur einzelne Unternehmen durch die Digitalisierung bevorteilt und dadurch zu mächtig werden. Alle sollen beim Innovationsprozess mitwirken und von den Erträgen, erwirtschaftet aus unseren Daten, profitieren können. Auch in puncto Transparenz soll ausgeglichen werden: Nicht nur von Bürgern und Konsumenten soll Transparenz bezüglich ihrem Verhalten gefordert werden. Auch der Staat und die Unternehmen sollen offenlegen, wie sie mit unseren Daten umgehen.

Für liberale Entscheide
Jeder soll selbst entscheiden, welche Produkte der Digitalisierung er oder sie konsumiert. Offliner sind gegen Monopole, die diese Freiheit einschränken und vorschreiben was nötig ist, um zur Gesellschaft zu gehören. Darum setzen sich Offliner für ein breiteres Angebot ein.

Gegen Isolierung und Bevorteilung von Teilgesellschaften
Ob jemand Onliner oder Offliner ist, ob jemand ohne Social-Media-Profile oder als Online-Experte durchs Leben geht, keiner soll von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Digitale Diversität soll gefördert werden. Auch für soziale Integration, also gleiche Rechte für alle, setzen sich Offliner ein. Sie wollen damit bewirken, dass beispielsweise die freie Meinungsäusserung gesetzlich garantiert ist: Nicht nur wer es sich leisten kann, soll sich frei äussern können.

Fazit
Gegenkulturen wie die Offliner braucht es. Sie stellen ein Gleichgewicht im System her. Wer unter dem Begriff Offliner nicht ein Gegner der Digitalisierung per se versteht, dürfte sich nach der Lektüre von Cachelin’s Buch in gewisser Hinsicht auch als Offliner sehen.

Weiterführend

«Offliner – die Gegenkultur der Digitalisierung» 
FAZ-Artikel «Die Digitalisierung unseres Lebens»

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Beiträge

  • Buchempfehlung: „Das pyramidale Prinzip 2.0“

    Wir sind die Basis einer Pyramide!
    Wir sorgen als Produzenten, Konsumenten, als Kunden und Patienten, als Klienten und als potentielle Delinquenten, für den sich beschleunigenden Strom der Waren, Finanzen und Daten, im Stoffwechsel eines ‚pyramidalen‘ Organismus. Nachdem wir das Ertragsnutzenkalkül eines besinnungslosen Fortschritts im Wachstum verinnerlicht haben, empfinden wir den Raub der Selbstbestimmung und Identität nicht mehr als Verlust. Auf die atomare Einheit der Existenz reduziert, reihen wir uns ein, in die weltweiten Ströme der dynamischen Massen. Dabei steht die Isolation im Nahfeld der Beziehungen, in einem krassen Gegensatz zur Identifikation mit einem globalen Bewußtsein. Über die Instrumentalisierung religiöser Bedürfnisse, werden die Menschen zur Opferung der eigenen Identität gerufen, und zum Dienst für einen allumfassenden Welt-Ethos vorbereitet
    Wer sich nicht von Verschwörungstheorien verwirren lassen will, dem hebt sich mit dem Buch: „Das pyramidale Prinzip 2.0“ von Franz Sternbald, der Schleier, und gewährt dem Leser einen unverstellten Blick auf das Wesen des Willens zur Macht! Gleichzeitig ist es ein leidenschaftliches Plädoyer für einen aufgeklärten Glauben, der sich, nach Kierkegaard, auch dem fundamentalen Zweifel stellen muß, sowie die Rettung der Würde des Individuums, gegen die kollektive Vereinnahmung, und seiner Zurichtung für die Zwecke eines globalen Marktes. Hier wird der Versuch unternommen, das Bewußtsein von einem Erlösungsbedürfnis aus der ‚Selbstentzweiung’ des Willens in der Natur zu erklären, und die Selbstentfremdung des Menschen aus seiner ‚Seinsvergessenheit’. Dem überzeugten Christen verschafft die Beschäftigung mit der Analyse des Willens zur Macht von Schopenhauer, über Nietzsche bis Heidegger, ein freieres Auge. Deren Aktualität steht nicht im Widerspruch zu einer christlichen Deutung der Weltgeschichte, sondern liefert vielmehr deren Bestätigung. L.G. Sternbald

    https://www.franz-sternbald.com/