Wie kann der Wirtschaftsstandort Schweiz die digitale Transformation meistern. Welche Strategien gilt es zu verfolgen. Was für Rahmenbedingungen braucht das Land und welche Herausforderungen müssen sich Schweizer Unternehmen stellen. Am 41. asut-Seminar sprachen Referenten aus unterschiedlichen Branchen zur digitalen Wende der Schweiz.
Am asut-Seminar des Schweizerischen Verbands der Telekommunikation war man sich einig: Der technologische Fortschritt verändert ganze Branchen. Unternehmen ohne Strategien, wie sie dem Wandel begegnen müssen, werden vom Markt verdrängt. Michael Ganser, Cisco: In drei Jahren machen wir alle nicht mehr den gleichen Job wie heute, in fünf Jahren existieren 4 von 10 Unternehmen nicht mehr.
Die Vernetzung steigt weltweit exponentiell: Täglich gibt es 30 Millionen neue vernetzte Dinge. Im Jahr 2020 sind 8 Milliarden Menschen vernetzt (heute sind es 2 Milliarden), so Ganser weiter.
Viele Branchen sind bedroht
Der Buchhandel, die Taxi- und Musikindustrie, Hotellerie, Werbung, Medien, Autoindustrie sowie das Finanzwesen sind nur einige Branchen, die durch den Markteintritt von Firmen mit neuen, digitalen Geschäftsmodellen existentiell herausgefordert sind. *45 Prozent der Unternehmen ignorieren die digitale Disruption und werden verdrängt, 25 Prozent sind proaktiv und gestalten mit.
Schweizer Unternehmen müssen zusammenarbeiten
Urs Schaeppi, CEO der Swisscom, spricht sich für mehr Pioniergeist und eine engere Zusammenarbeit der Schweizer Unternehmen aus. Selbstverständlich müsse man auch mit Google und Facebook zusammenarbeiten, aber sich auch in der Schweiz austauschen und Projekte gemeinsam vorantreiben, so Schaeppi weiter. Sein Wunsch: Die Schweiz soll zum digitalen Champion und Silicon Valley von Europa werden.
Von den Referaten konnten sicher alle Anwesenden etwas mitnehmen. Auch die Frage: Was bedeutet die Digitalisierung für meine Branche?
Mein Fazit: Für die PR- und Kommunikation hat sich viel verändert und der Wandel schreitet konzentriert voran. Online ist längst das Leitmedium. Es gilt, immer mehr neue Kanäle zu bedienen und gleichzeitig die Herkömmlichen nicht zu vergessen. Zumal oft Organisation und Prozesse noch nach älteren Mustern funktionieren. Das bedeutet, Ziel sowie Strategie der eigenen Kommunikationsaktivitäten im Auge behalten, immer wieder überprüfen und weiterentwickeln. Dabei die Übersicht nicht verlieren, ist eine hohe Kunst. Und trotz vielfältigen Kanälen: Manchmal ist weniger mehr. Das Zauberwort heisst Fokus und tut manch einem Unternehmen in der Zeit der Informationsüberflutung gut.
*Quelle: Cisco & IMD Global Center for Business Transformation
Titelbild: Binary code, Shoreditch High Street, London von Chris Beckett nach CC by nc-nd-2.0
Weiterführende Informationen:
das 41. asut-Seminar (inkl. alle Referate)
Cisco & IMD Global Center for Business Transformation
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