Sustainable Corporate Communication: dieser blinde Fleck hat Potenzial

Kommunikation wird im Management gerne übergangen und unterschätzt. In einem Bereich jedoch wird ihre Wirkung besonders stark verkannt – ausgerechnet dort, wo sie uns künftig allumfassend begleiten wird: durch, für und in der Nachhaltigkeit. Hier können wir Kommunikationsprofis noch deutlich akzentuierter einstehen für ein Grundverständnis der Nachhaltigkeit. Ein Plädoyer.
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Hier können wir Kommunikationsprofis deutlich akzentuierter für ein grundlegendes Verständnis von Nachhaltigkeit eintreten. Erst wenige haben erkannt, wie deutlich alle davon profitieren: das Budget, die Organisation, ihre Mitarbeitenden und Stakeholder – und letztlich Gesellschaft, Mensch und Natur.

Wir Kommunikationsprofis (in und für Unternehmen) haben hier einen Wirkungshebel – mit nachhaltigen Konzepten, Strategien, Massnahmen und Grundsätzen. Wären hierfür gar Studien, Audits und ein Gütesiegel wertvoll?

Kommunikative Umweltbelastung in drei Stufen

  • Produktion: der hohe Aufwand hinter jeder Botschaft (Formel Effort/Message/Impact = Sustainability Value)
    Von der Konzeption bis zur Umsetzung einer Kampagne braucht es Ressourcen: Manpower, Energie, Material für Printprodukte, Serverkapazitäten bis zu Event-Leistungen. Würde für jede Massnahme ein Nachhaltigkeitswert errechnet – die Resultate könnten ein Umdenken weiter fördern.
  • Distribution: die Kanäle als Energiefresser
    Ob Print, Live oder Digital – Kommunikation benötigt Energie. Server mit riesigen Datenmengen, Gedrucktes mit kurzem Weg in die Altpapiersammlung. Nachhaltige Kommunikation bedeutet, Kanäle bewusst zu wählen und unnötige Distribution und Reichweite zu reduzieren oder ganz zu vermeiden.
  • Rezeption und Konsum: Zeit, Energie und mentale Belastung
    Kommunikation kostet nicht nur physische Ressourcen, sondern auch Zeit und mentale Energie. Menschen verbringen täglich Stunden mit Auswahl, Filtern, Gewichten, Konsum, Verarbeitung und Weiterverbreitung von Information.
    Hier fragen wir: Wie viel dieser Kommunikation ist zielführend und bringt tatsächlich Impact und enthält Nutzwert? 

Du stehst nicht im Stau, du bist der Stau

Unternehmen, Behörden und NPO sind grosse Kommunikatoren. Sie können sich sensibilisieren über die Auswirkungen ihres Ausstosses und mit gezielten Massnahmen Gegensteuer geben. Was könnte dazu gehören? Wir sehen beispielsweise:

  • Reduktion unnötiger Kommunikation –weniger Inhalte mit grösserer Relevanz
  • Ressourcen konkret schonen: Papierart/-menge, CO2-neutrale Server, nachhaltige Live-Kommunikation
  • Effiziente Verbreitung – gezieltes Targeting anstelle von Massenkommunikation
  • Bewusstere Rezeption ermöglichen dank klaren, verständlichen, übersichtlichen Inhalten

Kommunikation ist essenziell und schliesslich unser Beruf und unsere Freude. Doch auch sie lässt sich bewusster und nachhaltiger gestalten. Unternehmen, Organisationen und Agenturen sollten Verantwortung übernehmen und nachhaltige Wege für mehr Wirkung gehen. Ein erster Schritt wäre eine Brancheninitiative zur Entwicklung eines Nachhaltigkeitsbegriffs für die Kommunikation.
Damit die Zukunft jenen gehört, die nicht laut, sondern nachhaltig sprechen.

Auch diesen Beitrag hätten wir uns und Euch natürlich sparen können. Vielleicht verursacht er ja aber Impact durch ein aufkeimendes Bewusstsein. Diese Chance möchten wir nicht verpassen.

Weiterführend:

Foto:  von Árpád Kiss bei Unsplash

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