Bluesky quo vadis?

Aus Twitter wurde X und damit zum einem Booster für Bluesky. Aber wie erfolgreich ist Bluesky? Und lohnt sich ein Einstieg für Brands in der Schweiz?
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Vorbei sind die Zeiten mit Laubbläser-Segway-Polos, von Twitterbiers und Hashtags. Und auch wenn es am vergangenen Freitag ein wunderbares, von Barbara Schwede und Reto Vogt organisiertes Treffen der «alten Social-Media-Hasen» gab,  ist die Sturm-und-Drang-Phase der Sozialen Netzwerke wohl vorbei. Es sind weniger die Communitys, denn die (Werbe-)Algorithmen, die heute bestimmen, was wir zu sehen bekommen. Doch noch nicht ganz Gallien ist von den Werbe-Römern besetzt. Mit Bluesky und Mastodon gibt es zwei dezentral organisierte Soziale Netzwerke, die noch nicht auf Werbung setzen. Zeit, sich Bluesky mal etwas genauer anzusehen.

X die Booster-Rakete für Bluesky

Bluesky hat heute rund 25 Millionen Accounts und wächst schnell. Schneller als Instagram. Dabei sind zwei grosse Schübe zu verzeichnen.

  • Der erste, als 2023 aus Twitter «X» wurde und in Kritik geriet.
  • Der zweite Ende vergangenen Jahres, nach der Wahl von Donald Trump zum US Präsidenten.

Das führte bei Bluesky zu 13 Milionen mehr Nutzer:innnen innert bloss zwei Monaten. Zwar nicht mehr so schnell, aber weiterhin steigt die Anzahl der Nutzenden. Bemerkenswert ist, dass zwei Länder fast 2/3 der Nutzenden ausmacht. Brasilien mit rund 38% und USA mit rund 26% aller Nutzenden. Bei Brasilien wird der Zuwachs auch der US-amerikanischen Politik und derer von X zugeschrieben. Spannend ist zudem, dass 70% in der Nutzer:innen jünger als 34 Jahre alt sind und ebenfalls rund 70% sind Männer. Dies und weitere interessante Zahlen gibt es in diesem Blogartikel von Proxidise. Der wohl follower:innenstärkste Account ist mit rund 2.1 Millionen, derjenige von der amerikanischen Politikerin Alexandria Ocasio-Cortez. Das tönt eigentlich alles super, aber vergleicht man das mit X, hat Elon Musk alleine 218 Millionen Follower:innen, also alleine fast neun Mal so viele, wie alle Bluesky-Accounts zusammen.

Und in der Schweiz?

In der Schweiz ist gefühlt (noch) nicht wirklich viel los mit Bluesky. Das ist vermutlich auch ein Grund, weshalb keine konkreten Statistiken zur Schweiz vorliegen. Der Account «My Switzerland» dürfte mit 1500 Follower:innen zu den reichweitenstärksten gehören. Noch sind Brands auf Bluesky eher die Ausnahme, genauso wie Prominenz. Dennoch hat Bluesky zumindest für private Nutzer:innen seinen Charme, denn es erinnert etwas an das Twitter von früher, einfach mit viel weniger Teilnehmenden. Und es gibt ein Plus wegen der dezentralen Organisation; man kann über das Fediverse eine Brücke zu Mastodon schlagen. Dies Brücke verbindet heute aber in der Schweiz einen Weiler mit einem anderen. Es bleibt zu beobachten, ob sich diese zu Städten entwickeln können. Heute ist Bluesky – zumindest in der Schweiz  – noch ein gallisches Dorf. Die (Reichtweiten-)Musik spielt woanders.

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