Menschen befähigen – nicht motiwürgen

Corporate Influencer:innen als Heilmittel gegen sinkende organische Reichweiten auf LinkedIn und anderswo? Ein Ansatz mit Potential. Wenn wir die Menschen dann auch machen lassen.
/

Es ist ein Klassiker in der internen Kommunikation. Findige Mitarbeiter:innen erstellen Banner für Social Media und posten diese auf dem Intranet. Mit der Bitte, dass doch nun alle Kolleg:innen genau diese Bilder – gerne mal verziert mit dem Unternehmensclaim – auf ihre Online-Profile pflastern sollen. Ohne Kontext und zusätzliche Informationen. Gesehen habe ich solche Aktionen in den letzten Jahren immer wieder. Insbesondere in Bezug auf LinkedIn.

Das Business-Netzwerk ist für viele Organisationen ein zentraler Kommunikationskanal. Etwa für Öffentlichkeitsarbeit oder das Employer Branding. Die Herausforderung: Mit Unternehmensseiten erreicht man organisch deutlich weniger Menschen als über persönliche Profile. Das ist eine der Erkenntnisse aus dem «LinkedIn Algorithm Report», für den die Autoren über 1.8 Millionen Beiträge aus verschiedenen Ländern analysiert haben.

Stellen wir den Mensch in den Mittelpunkt

Während das Thema Paid Media weiterhin für viele Verantwortliche ein rotes Tuch ist, scheint ein Corporate-Influencer-Programm ein probates Mittel. Womit wir wieder beim Anfang des Artikels sind. Tatsächlich sind Mitarbeiter:innen eine sehr relevante Ressource – auch für die Kommunikation. Doch die Herangehensweise sollte eine andere sein. Diese ist auch nicht neu, wie wir bereits 2018 geschrieben haben.

  • Befähigen: Es gibt in vielen Unternehmen Menschen, die bereits intrinsisch motiviert auf LinkedIn aktiv sind. Lassen wir sie machen. Mit Leitplanken. Weit geöffnenten Letiplanten.
  • Personalisieren: Die «Influencer:innen» solle den Inhalten eine eigene Note geben dürfen. Es macht sie persönlich und nahbar. Das strahlt auch auf das Unternehmen ab.
  • Akzeptieren: Nicht alle Mitarbeiter:innen wollen mitwirken. Und das ist in Ordnung. Ein kleiner Kreis aus intrinsisch motivierten Personen kann grosse Wirkung entfalten.
  • Vorleben: Aufzeigen ist gut. Vorleben ist besser. Gehen wir mit gutem Beispiel voran. Als aktive Creator:innen.
  • NICHT motiwürgen: Ein Paket mit (zu) klaren Vorgaben ist kein Motviator. Für die «Influencer:innen» selbst. Aber auch für deren LinkedIn-Kontakte. Menschen wollen menschliche Inhalte konsumieren. Und diese Menschlichkeit bleibt bei zu viel Planung auf der Strecke.

In den nächsten Wochen beleuchten wir das Thema Corporate Influencer:innen aus veschiedenen Perspektiven und für verschiedene Plattformen. Und wir verraten schon: Der nächste Social Media Gipfel (11. September 2025 im Bern – jetzt für den Newsletter anmelden) dreht sich genau um dieses Thema. Bis dahin freuen wir uns auf den Austausch. Hier und auf LinkedIn.

Weiterführend:

  • Kategorien

Kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Pflichtfelder