Der Schreiner kehrt die Sägespäne aus der Werkstatt und wartet seine Maschinen. Aufräumen schafft auch beim PR-Profi Platz und bringt frischen Wind. Dieser Endjahres-Anstoss inspiriert zum
- Auskehren: Von was man sich trennen sollte
- Bereitstellen: Wie man sich auf Neues vorbereitet
Die grossen Ferien, das Jahresende oder nur schon der Feierabend sind wertvolle Fix- oder gar Wendepunkte. Sie motivieren zum Abschluss und Neuanfang. Der Abstand vom Alltag bietet neue Blickwinkel auf Festgefahrenes.
Auskehren: Ballast loslassen
Kennen Sie das schöne Gefühl, wenn nach dem Fest der Abwasch erledigt, das Zimmer gelüftet, die Böden gefegt sind? Räumen Sie jetzt Ihr Kommunikations-Jahr auf:
1. Kalender: Welche terminlichen Routinen sind nur Last? Wo verlieren Sie Zeit? Prüfen Sie Tag, Woche, Monat, Jahr. Eliminieren Sie in jeder Einheit die drei schlimmsten Zeitfresser. Beim Zeitmanagement helfen die ALPEN– oder Finger-Methode, Eisenhower und «Produktivitäts-Tipps» im bernetblog.
2. Netzwerke: Welches Netzwerk – online oder offline – bringt Inspiration? Wo dominiert Banales, Langeweile oder Ärger. Haben Sie Mut zu fragen: «Bringt mir das in den nächsten drei Monaten etwas?» Löschen Sie Mitgliedschaften und Profile, wenn Sie zweifeln (siehe auch 5.) – dabei hilft der Account-Killer.
3. Archive: Definieren Sie kleinstmögliche Pflichtarchive. Private sind gesetzlich sowieso nicht verpflichtet, Dokumente aufzubewahren. Trotzdem kann es sich bei einigen Dokumenten lohnen (Regeln). Ein Archiv mit Entwürfen und Konzeptskizzen der letzten 15 Jahre bringt aber nichts.
4. Lektüre: Wie hoch ist Ihr Zu-Lesen-Stapel? Studien, Präsentationen, Konzepte oder Fachartikel, die Sie bis heute nicht gelesen haben, gehören in den Papierkorb. Auch veraltete Fachbücher und Nachschlagewerke sind Platzfresser. Schieben Sie diese Ausmusterung nicht hinaus.
5. Social Media und Web: Räumen Sie auf mit alten Profil- und Bannerbildern, prüfen Sie die E-Mailverteiler noch strenger, entrümpeln Sie Social Media Profile. Tipps hierzu von Twitter und Facebook bis LinkedIn. Sichten und bereinigen Sie auch Bilder- und Video-Sammlungen auf allen Plattformen.
Bereitstellen: sich für die Zukunft rüsten
Sie haben die Werkstatt aufgeräumt. Jetzt bringen Sie Ihre wichtigsten Hilfsmittel in Schuss. Dazu gehören Konzept, Jahresplan und Budget:
Kommunikations-Konzept: Kurskorrektur mit Bedacht
Ist Ihr Kommunikations-Konzept aktuell? Der Jahreswechsel dient zum Rück- und Ausblick. Bereinigen Sie mit der Unternehmens-Leitung strategische Grundlagen; angepasste Unternehmensziele rufen nach neuen Botschaften und Massnahmen. Nutzen Sie diesen Moment für den Rück-/Ausblick mit internen und externen Inhaltslieferanten.
Jahresplan: Phasen, Meilensteine, Auszeiten
Diktiert das Budget den Jahresplan oder umgekehrt? Tempo und Intensität der Kommunikation sind nie durchgehend gleich. Eine Jahres-Dramaturgie macht Ihren Auftritt dynamischer und besser planbar. Und gewährt allen Akteuren – Sendern und Empfängern – Momente der Aufmerksamkeit und jene der Ruhe. Tipps zum Jahresplan finden Sie beim deutschen Institut für angewandte PR.
Ressourcen: Was schon da ist oder fehlt
Was fehlt? Wo liegen Kräfte brach, die sich für anderes nutzen lassen? Konzept-Anpassungen und ein getakteter Jahrsplan erlauben, die Energie besser zu kanalisieren. A propos Ressourcen: Sollten Sie Mühe beim Verteidigen Ihres PR-Budgets haben: beherzigen Sie diese «5 Tipps für PR-Profis gegen Budget-Kürzungen».
Der dänische Philosoph Kierkegaard wusste: «sträwrov se nam ssum nebeL. sträwkcür run nebeL sad nam nnak nehetsreV» oder eben «Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts.» Beim nächsten Wendepunkt werden wir erneut sehen, was uns wohin geführt hat.