Der Online Mediencorner ist mehr als ein digitales Communiqué-Archiv. Er ist der ideale Einstieg für den Dialog mit Medienschaffenden, Meinungsmachern und Konsumenten.
Wenn Sie Ihren Online Medienauftritt prüfen wollen oder von der Pflicht zur Kür ausbauen, finden Sie in diesem Anstoss
- die sieben Mindest-Anforderungen
- Ausbauschritte zum Social Media Newsroom
- einen einfachen Selbsttest
Das Pflichtprogramm in sieben Punkten
In der Bernet/IAM-Studie Journalisten im Netz 2009 haben wir über 600 Schweizer Medienschaffende nach ihren Bedürfnissen gefragt. Und leiten daraus die Top 7 ab, die in jeden digitalen Pressecorner gehören:
- Klarer Medien-Link
«Medien» oder «Presse» gehört in die Kapitel oder in die Meta-Navigation. - Eigener Medienbereich
Hier finden Interessierte alle Inhalte mediengerecht aufgearbeitet. Sie müssen den Bereich nicht für Details wie Unternehmenszahlen wieder verlassen. - Medienkontaktstelle
Medienschaffende wollen schnelle Antworten auf ihre Fragen. Dabei hilft die Übersicht der Medienkontakte mit Name, Funktion, E-Mail, Telefon und Bild. - Fakten
Was tut die Organisation? Was zeichnet sie aus? Eine Zusammenfassung auf ein bis zwei Bildschirmseiten vermittelt den Überblick, samt den wichtigsten Zahlen in einer übersichtlichen Tabelle. - Medienmitteilungen
Immer mit Datum, aussagekräftigem Titel und kurzem Textauszug. Zu grossen Archiven gehört die Volltextsuche mit Einschränkung auf die Communiqués und allenfalls eine thematische Sortierung. - Bilder und Logos
Ein Online-Angebot an Bildmaterial fördert die Präsenz in gedruckten Medien und im Web. Immer als kleine Datei für Online und hochauflösend für Print. Mit Hinweisen zu Bildlegende, Quelle und Copyrights. - Abo und Weiterleiten
Das Abo ist die Chance zum langfristigen Dialog: Via Eingabe der E-Mail-Adresse – höchstens ergänzt mit Name und Medium – ist es schnell erfasst. Als Ergänzung dient der RSS-Feed ins Angebot. Am Ende jeder Seite steigert ein «Weiterleiten»-Button die Chance zur viralen Verbreitung.
Social Media Newsroom: Ausbauvarianten und Praxisbeispiele
Der Social Media Newsroom bringt eine Weiterentwicklung des Mediencorners hin zu mehr Inhalt, grösserer Interaktion und besserer Sichtbarkeit auf Suchmaschinen. Das macht Sinn, wenn Sie offen sind für den Dialog und Soziale Plattformen wie Flickr, YouTube usw. einsetzen. Mögliche Elemente dieses Ausbaus sind:
- Permanente, eindeutige und aussagekräftige Seitenadressen: auch saubere oder sprechende URL’s genannt
- Kommentarmöglichkeiten auf jeder Seite: Das bedingt, dass die Kommentare konsequent gelesen und beantwortet werden
- Abos ausgebaut: nach Schlagworten/Kriterien und via Twitter, Facebook, iTunes, etc.
- Kontaktinfos ausgebaut: via Twitterlink, Skype, Chat oder Facebook-Seite – alle Zusatzoptionen, auf denen Sie sofort reagieren
- Verschlagwortung jeder Seite mit sogenannten Tags. Dazu eine Tagcloud zur besseren Inhaltsübersicht
- Verlinken/Einbetten: per Mausklick in andere Websites oder auf Soziale Plattformen
- Kategorien als Themengliederung. Zum Beispiel: Zahlen, Produkte, Menschen
Wer sich von den Vorbildern inspirieren lassen will, schaut sich den Newsroom von Electrolux Switzerland und der Fluggesellschaft Swiss samt Facebook-Integration an.
Lesen Sie auch unseren Blogbeitrag «Social Media Newsroom: Drittanbieter und 17 Beispiele» für weitere Inspiration.
Webcheck Mediencorner
Entspricht Ihr Mediencorner den Anforderungen? Unser Webcheck Mediencorner hilft Ihnen, den bestehenden Inhalt schnell und systematisch zu prüfen. Wir haben ihn neu überarbeitet und durch Aspekte des Social Webs ergänzt. Auf unserer Download-Seite Checklisten den «Webcheck Mediencorner» wählen.
Albert Camus beschrieb den ersten Schritt zum Dialog so: «Das echte Gespräch bedeutet: aus dem Ich heraustreten und an die Tür des Du klopfen.» Machen Sie den Schritt zum Social Media Newsroom nur dann, wenn Sie bereit sind, dass andere an Ihre Türe klopfen.